Die Retter vom Dienst

Keine Sorge, hier kommen St. Theodor und der Heilige Heiner! - Arno Makowsky, AZ-Chefredakteur, über die Hoffnungsträger Guttenberg und Geißler
von  Abendzeitung
AZ-Chefredakteur Arno Makowsky
AZ-Chefredakteur Arno Makowsky © Gregor Feindt

Keine Sorge, hier kommen St. Theodor und der Heilige Heiner! - Arno Makowsky, AZ-Chefredakteur, über die Hoffnungsträger Guttenberg und Geißler

Wir leben in düsteren Zeiten: Das Wetter ist schlecht, Multikulti tot und Sepp Krätz auch nicht mehr der Alte. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat den „Herbst der Entscheidungen“ ausgerufen – und was tut sie gegen die Preiserhöhung beim MVV? Nichts. Kurzum, die Lage ist deprimierend, und deshalb ist es gut, dass am Horizont zwei Lichtgestalten aufgetaucht sind und uns Hoffnung geben: St. Theodor und der Heilige Heiner.

Der eine, Karl-Theodor zu Guttenberg, nimmt die schwere Last auf sich, als Universal-Retter die Republik aus dem Jammertal zu holen. Lässig spaziert er durch Berlin und über den „Spiegel“-Titel. Wo immer er auftaucht, applaudieren die Menschen. Warum? Keine Ahnung, aber er ist super drauf, sieht gut aus und wird demnächst Kanzler. Seine Frau säubert solange das Internet von Kinderschändern.

Das ist nur schwer zu toppen, und wenn es einer schafft, dann der Hl. Heiner Geißler. Der ist zwar zu alt, um noch Kanzler zu werden (und außerdem Mitglied bei Attac), aber der Retter der Demokratie. Weise und bedächtig sitzt er in der Talkshow, alle anderen Gäste verneigen sich vor ihm. Früher war er mal ein scharfer Hund, ist aber schon lange in die Harmonie-Abteilung gewechselt. Jetzt schlichtet er den ganzen Tag vor sich hin, so lange, bis Stuttgart vor seinem Schwäbisch kapituliert und komplett auf einen Bahnhof verzichtet.

Ein Land, das solche Hoffnungsträger hat, muss sich umdie Zukunft keine Sorgenmachen.

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