«Die Party ist vorbei»: Boom der Weltwirtschaft zu Ende

München (dpa) - Die Konjunkturkrise in den USA wird nach Einschätzung des ifo Instituts die gesamte Weltwirtschaft nach unten ziehen. «Was auch immer geschieht, die Party ist vorbei.»
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Containerumschlag als Sinnbild für den Handelsboom. Nun heißt es: "Die Party ist vorbei".
dpa Containerumschlag als Sinnbild für den Handelsboom. Nun heißt es: "Die Party ist vorbei".

München (dpa) - Die Konjunkturkrise in den USA wird nach Einschätzung des ifo Instituts die gesamte Weltwirtschaft nach unten ziehen. «Was auch immer geschieht, die Party ist vorbei.»

Das schrieb der Chef des ifo Instituts für Wirtschaftsforschung, Hans-Werner Sinn, in einem am Dienstag veröffentlichten Beitrag zur Wirtschaftslage. Nachdem sich die USA immer mehr auf eine Rezession zubewegten, sei der Boom der Weltwirtschaft zu Ende. Mit einem Wachstum von rund fünf Prozent sei der jetzige Boom ungewöhnlich lang und gefestigt. «Eine Periode mit einer solch kräftigen Dynamik hat es etwa seit 1970 nicht mehr gegeben.»

Die stärkere Position Asiens kann die Auswirkungen der Krise in den USA aus Sicht von Sinn nicht ausgleichen. Es sei eine Illusion zu glauben, dass eine Rezession in den USA keine Auswirkungen auf die Weltwirtschaft habe, da China nun an die Stelle der USA getreten sei. «Irgendwann wird es schon so sein, dass die Welt sich keinen Schnupfen mehr holt, wenn die USA niesen, aber so weit ist es noch lange nicht.» Während die USA 28 Prozent zum Sozialprodukt der Welt beitragen, erzeuge China nur rund 5 Prozent. Ganz Asien steuere gerade einmal 24 Prozent bei, weniger als die USA allein.

Die Folgen der Finanzkrise in den USA für die Banken sind aus Sicht von Sinn noch nicht im vollen Umfang ersichtlich. In diesem Frühjahr werde ein Teil der notwendigen Wertberichtigungen in den Büchern erscheinen. «Die ganze Wahrheit wird sich jedoch erst im Frühjahr 2009 zeigen, wenn die Jahresabschlüsse für das Jahr 2008 veröffentlicht werden.»

Der Beitrag von Sinn war am 10. März bereits in der Zeitung «The Japan Times» und in der «China Daily» erschienen. In Deutschland veröffentlichte das Münchner ifo Institut den Bericht erst Dienstag.

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