Die neue Bahn: Pünktlich, sauber preiswert?
Der neue Chef verspricht den leidgeplagten Kunden eine rosige Zukunft. Die Datenaffäre will er schnell aufklären - und die Bahn außerdem noch in Punkto Pünktlichkeit und Qualität ordentlich aufpolieren.
BERLIN Wenn wirklich wahr wird, was der neue Bahnchef verspricht, dann dürften ihm tausende leidgeprüfte Kunden des Schienenkonzerns riesig dankbar sein. Rüdiger Grube hat den Passagieren für die Zukunft höchste Qualität, Pünktlichkeit und preiswerte Tickets zugesagt.
An der Seite von Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee präsentierte der Daimler-Manager erstmals öffentlich seine Vorstellungen fürs neue Amt. Effizient, preiswert, pünktlich, sicher und sauber soll die Bahn werden, sagte er. Er wolle den Kunden „den besten Service dieser Welt“ bieten.
Die Kundenfreundlichkeit des ehemaligen Staatsbetriebes ist aber nicht die einzige Baustelle, die Grube bearbeiten muss. Derzeit wohl heißestes Eisen ist die Datenaffäre, über die sein Vorgänger Hartmut Mehdorn stolperte. Grube will sie gründlich und rasch aufklären. Bis zum 1.Juni erwarte er erste Ergebnisse. Er schrecke nicht davor zurück, „Konsequenzen zu ziehen“.
Die Bahn will das Vertrauen der Kunden zurückgewinnen
Auf diese Weise will der Manager das Vertrauen der Kunden zurückgewinnen – und auch das der Beschäftigten. Die Mitarbeiter hätten jetzt neue Motivation nötig. „Niemand soll sich genötigt fühlen, sich im Freundeskreis für seine Tätigkeit bei der Bahn zu entschuldigen.“
Ein Bahn-Börsengang ist für Grube noch nicht vom Tisch. Derzeit sei ein Verkauf von Unternehmensanteilen aber nicht aktuell. Gleichzeitig versicherte er: Die Bahn werde ein integrierter Konzern bleiben – also Schienennetz und Fahrbetrieb unter einem Dach beherbergen. „Sie werden nicht erleben, dass ich den Konzern zerschlage.“
Wann Grube sein Amt offiziell von Hartmut Mehdorn übernimmt, ist noch offen. Noch verhandle er mit seinem jetzigen Arbeitgeber.
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