Die nächste Katastrophe kommt

Der Hohenheimer Banken-Professor Hans-Peter Burghof zum Geschäftsmodell für die BayernLB: Hier zeigt sich die Unfähigkeit der Politik, betriebswirtschaftlich zu führen, fürchtet er
von  Abendzeitung
Heftige Kritik an der Politik: Hans-Peter Burghof.
Heftige Kritik an der Politik: Hans-Peter Burghof. © abendzeitung

Der Hohenheimer Banken-Professor Hans-Peter Burghof zum Geschäftsmodell für die BayernLB: Hier zeigt sich die Unfähigkeit der Politik, betriebswirtschaftlich zu führen, fürchtet er

AZ: Was bringt die Schrumpfkur für die Bank?

HANS-PETER BURGHOF: Sie ist wohl notwendig, es macht aber keinen Sinn, für die BayernLB ein Geschäftsmodell zu entwickeln, das nicht im Zusammenhang mit der Sparkassengruppe steht. Die Politik fühlt sich, weil sie Steuergelder verteilt, als Retter in der Krise, aber die betriebswirtschaftliche Führung fehlt.

Was wäre besser?

Natürlich wäre jetzt eine Fusion der BayernLB mit der LBBW richtig. Es ist ja ein Unsinn, dass die Bank beispielsweise teure Niederlassungen im Ausland unterhält, wenn dort auch andere Landesbanken aktiv sind. Es reicht, wenn man die Betreuung der deutschen Firmen im Ausland jeweils einer Landesbank überlässt. Die anderen sind überflüssig.

Die Stuttgarter werden jetzt kaum für eine Fusion zu gewinnen sein.

Wenn eine Fusion nicht in der Krise klappt, wann dann? Doch nicht nach der Krise, wenn der Steuerzahler seine Taschen geleert hat und die Verluste abgeschrieben sind. Dann wird weitergewirtschaftet bis zur nächsten Katastrophe, die garantiert kommt, weil das jetzige Modell nicht funktioniert.

Was soll mit dem Privatkundengeschäft passieren?

Das sollte die BayernLB primär den Sparkassen überlassen. Kunden mit einem Vermögen bis zu einer Million Euro sind dort gut aufgehoben. Kunden aus dem Top-Segment ab einer Million gehen gehen häufig eher zu den klassischen Privat- und Großbanken.

Interview: Susanne Stephan

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