Die Kaufhauskrise

Kaufhauschefs haben’s nicht leicht: Sie sollen alles bieten, möglichst billiger als die Konkurrenz, dafür aber in besserer Auswahl sein: Frank Müller über Hertie-Debakel und Kaufhof-Karstadt-Fusion
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Frank Müller, Ressortleiter AZ-Aktuell
Martha Schlüter 2 Frank Müller, Ressortleiter AZ-Aktuell

Kaufhauschefs haben’s nicht leicht: Sie sollen alles bieten, möglichst billiger als die Konkurrenz, dafür aber in besserer Auswahl sein: Frank Müller über Hertie-Debakel und Kaufhof-Karstadt-Fusion

Kaufhauschefs haben’s nicht leicht: Sie sollen alles bieten, möglichst billiger als die Konkurrenz, dafür aber in besserer Auswahl – und ein besonderes Shoppingerlebnis soll der Besuch für den Kunden auch noch sein. Auf der anderen Seite ziehen Mode- und andere Konzerne in den Fußgängerzonen immer neue Spezialläden hoch: Flagship Stores mit klarem Profil, die dem Warenhaus die Kunden abspenstig machen wollen. Um von der Kaufalternative Internet mal ganz zu schweigen.

Das erhöht den Druck auf Karstadt, Kaufhof und Co. Das aber ist noch nichts Schlechtes. Denn zu lange wurden in den Warenhäusern die Antworten von gestern auf das Kaufverhalten von heute gegeben. Wenn die Kundenansprüche steigen, dann muss der Anbieter eben mitwachsen. Wohin die Reise gehen könnte, das zeigen zum Beispiel die erfolgreichen Einkaufszentren mit ihren Spezialshops unter einem Dach. Das sollten auch Kaufhof und Karstadt beherzigen, wenn sie nun unter ein gemeinsames Dach schlüpfen. Das Zusammenrücken mag den Gegenwind des Wettbewerbs ein wenig erträglicher machen – aber nur auf Zeit. Denn über kurz oder lang überlebt nur der, der auf dem Markt agiert, wie es der Kunde will. Und in einer Verfassung ist, die der Markt akzeptiert.

Das Warenhaus-System kann also durchaus Zukunft haben – wenn die Chefs ihre Marke pflegen, die auch die ihrer Kunden ist. Das abschreckende Beispiel von Hertie, das fast schon mutwillig in den Niedergang getrieben wurde, ist eine Mahnung für die ganze Branche.

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