Die „irischen Freunde“

Der AZ-Politikchef Frank Müller über den Euro-Rettungsschirm.
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Der AZ-Politikchef Frank Müller.
az Der AZ-Politikchef Frank Müller.

Der AZ-Politikchef Frank Müller über den Euro-Rettungsschirm.

Es ist stets nur ein halbehrliches Spiel, das in Europa aufgeführt wird, sobald ein Land in finanzielle Schieflage gerät. Die Sorge um Währungsstabilität und europäischen Zusammenhalt sind zwar berechtigt. Denn jedes strauchelnde Land, so wie jetzt Irland, bringt die Gefahr mit sich, das ganze gemeinsame Währungssystem in den Abgrund zu reißen.

Aber das ist eben nur die eine Seite der Medaille, wie sich anschaulich zeigt, wenn man die verschiedenen Strategien der Euroländer vergleicht. Auf der Rückseite dieser Münze steht lupenreine nationale Interessenpolitik. Deutschland ist in Irland besonders kräftig engagiert mit Krediten insbesondere der Deutschen Bank. Da sollen sich mal diese Iren nicht so zieren, wenn wir ihnen jetzt unseren schönen neuen Rettungsschirm in die Hand drücken.

Die flapsigen Sprüche aus dem Auswärtigen Amt von gestern unterstreichen diesen tendenziell chauvinistischen Auftritt: Sprüche, wie sie der dortige FDP-Staatsminister Werner Hoyer über „unsere irischen Freunde“ machte, die sich dem deutschen „guten Rat“ aus Eigeninteresse schon nicht verweigern würden, sollte man in diesen Zeiten ganz einfach lassen.

Sonst nämlich wird das Kapital beschädigt, das es neben allen Finanzrichtlinien und Euro-Stabilitätskriterien auch noch braucht: Vertrauen zwischen den Beteiligten. Ohne das funktioniert keine Wirtschaft und kein Finanzsystem.

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