Die Auswahl des Pflegeheims

Eine individuelle Checkliste hilft vor Ort, auf die wirklich wichtigen Aspekte zu achten
von  AZ Themenredaktion
Wer auf der Suche nach einem passenden Pflegeheim ist, kann die Checkliste des Internetportals Weiße Liste nutzen.
Wer auf der Suche nach einem passenden Pflegeheim ist, kann die Checkliste des Internetportals Weiße Liste nutzen. © dpa

Verbraucher, die auf der Suche nach einem passenden Pflegeheim sind, können ein neues Instrument nutzen: die Checkliste des Internetportals Weiße Liste. Die kostenfreie Liste unter www.weisse-liste.de hilft, beim Besuch eines Pflegeheims auf wichtige Aspekte zu achten und vor Ort die richtigen Fragen zu stellen. Durch eine neuartige interaktive Anwendung können sich Nutzer erstmals eine Fragenliste zusammenstellen, die auf ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnitten ist.

Die Weiße Liste ist ein gemeinnütziges Projekt der Bertelsmann Stiftung und der Dachverbände der größten Patienten- und Verbraucherorganisationen. Unterstützt wurde die Entwicklung der neuen Entscheidungshilfe durch die Stiftung „Zentrum für Qualität in der Pflege“. In der Weißen Liste können Nutzer aus bis zu 200 Fragen auswählen, die für sie bei der Pflegeheimauswahl von Bedeutung sind. Auch eigene Fragen können ergänzt werden. „Der Umzug in ein Pflegeheim ist für die Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen ein einschneidendes Ereignis. Darum ist es so bedeutend, die Entscheidung für eine Einrichtung bewusst zu treffen", sagt Dr. Brigitte Mohn, Vorstandsmitglied der Bertelsmann Stiftung. „Wir wissen, dass Menschen etwa zwei bis drei Pflegeheime besichtigen, bevor sie sich entscheiden. Mithilfe unserer Checkliste können sie nun systematisch vorgehen, sich vorbereiten und die Pflegeheime gezielt miteinander vergleichen.“ „Die Menschen in unserem Land werden immer älter, immer mehr Menschen benötigen pflegerische Unterstützung“, so Ulrike Mascher, Vorsitzende des Sozialverbands VdK, einem Projektpartner der Weißen Liste.

Nach einer Modellrechnung des Statistischen Bundesamts werden 2030 bereits 3,4 Millionen Menschen pflegebedürftig sein, das sind 50 Prozent mehr als noch 2007 (2,2 Mio). „Inzwischen gibt es viele Angebote, die eine Pflege im häuslichen Umfeld ermöglichen. In manchen Fällen ist ein Umzug ins Pflegeheim jedoch nicht zu vermeiden. Dann ist es wichtig, dass die Menschen ein fundiertes Instrument haben, dass sie bei der Auswahl unterstützt“, so Mascher. Auch in der Pflegeberatung könne die Checkliste sehr gut eingesetzt werden. Die Checkliste wurde mit Patienten- und Verbrauchervertretern sowie Experten aus der Pflegeberatung entwickelt. Abgedeckt sind Fragen z. B. aus den Bereichen „Wohnen und Ausstattung“, „Pflege und Betreuung“, „Leistungen und Kosten“ sowie „Betreuung bei Demenz“. Neben der individuellen Version gibt es eine Standardversion mit 26 Fragen, die zum Ausdrucken bereit steht. Kürzlich hatten die Autoren des wissenschaftlichen Evaluationsberichtes zu den sogenannten Transparenzberichten zu Pflegeheimen („Pflege-TÜV“) vorgeschlagen, Checklisten für die Pflegeheimauswahl zu erstellen und so die Entscheidung von Verbrauchern zu unterstützen.

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