Die ARD traut sich was!

Gute Idee – langweiliger kann’s eh nicht mehr werden: AZ-Redakteurin Tina Angerer über Stefan Raabs Grand-Prix-Hilfe
von  Abendzeitung

Gute Idee – langweiliger kann’s eh nicht mehr werden: AZ-Redakteurin Tina Angerer über Stefan Raabs Grand-Prix-Hilfe

Na sowas, die ARD bewegt sich ja doch. Wer hätte gedacht, dass die Gremlins – so nannte Günther Jauch die Gremien-Papiertiger der ARD – sich nach dem Scheitern doch noch zu einer Kooperation mit einem Privatsender (pfui) und dessen selbstbewusstem Superstar (bäh) durchringen. Dass sich die ARD von Stefan Raab beim Grand-Prix-Vorentscheid helfen lassen muss, spricht zwar Bände über den Zustand der Unterhaltung im Ersten, es ist aber das Beste, was der ARD seit langem eingefallen ist. Denn der NDR hat es jahrelang nicht geschafft, die bräsige Veranstaltung aus der Krise zu holen.

„Wenn es um eine so große Sache geht, müssen Grenzen überwunden werden.“ NDR-Intendant Lutz Marmor drückt es reichlich pathetisch aus. Man könnte auch sagen: Wenn ich selbst keine Idee hab, hol ich mir eine von außen. Bisher sah das bei der ARD so aus, dass sie Ideen des Stefan Raab – zum Beispiel dessen Promi-Sport-Veranstaltungen – kopiert hat, nur eben langweiliger. Dann lieber das Original.

Und man mag Stefan Raab mögen oder nicht: Er war nicht nur selbst erfolgreich beim Grand Prix, er hat sowohl mit dem „Bundesvision Song Contest“ als auch mit „Stefan Sucht Den Super-Grand-Prix-Star“ Nachwuchs gecastet, der sich hören lassen kann. Er wird das Ding schon schaukeln, wenn man ihn lässt, langweiliger kann der Grand Prix eh nicht werden. Die ARD hat ihren wichtigsten Teil bereits beigetragen: Sie hat das Experiment durchgewunken, obwohl es dafür noch gar kein Formblatt in den Gremien gab. Die Gremlins auf Abenteuerfahrt!

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