Die alte Koalition

Es ist wie bei einer 80er- Jahre TV-Show: irgendwie vertraut – AZ-Aktuell-Chef Frank Müller über den Wahlsieg von Schwarz-Gelb
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Wollen gemeinsam regieren: Westerwelle und Merkel
dpa 2 Wollen gemeinsam regieren: Westerwelle und Merkel
Frank Müller, Ressortleiter AZ-Aktuell
Martha Schlüter 2 Frank Müller, Ressortleiter AZ-Aktuell

Es ist wie bei einer 80er- Jahre TV-Show: irgendwie vertraut – AZ-Aktuell-Chef Frank Müller über den Wahlsieg von Schwarz-Gelb

Es ist die Koalition, die nach dem Willen der Beteiligten schon 2005 hätte regieren sollen. Doch wir schreiben 2009. Die Welt hat sich weitergedreht, sie schleudert durch die größte Krise seit Jahrzehnten. Und die Antwort darauf soll ausgerechnet Schwarz-Gelb sein, das Modell, das 1998 beim Start von Rot-Grün schon als altmodisches Relikt galt?

Es ist dieser merkwürdige Eindruck, einer Konstellation aus der Vergangenheit beim Wachsen zuzusehen, das viele Wähler irritiert. Manche sind verwundert, andere wütend, viele auch hocherfreut. So oder so: Das Gefühl der Republik seit diesem Wahlabend entspricht etwa dem, einer TV-Show mit den größten Hits der Achtziger zuzusehen: vertraut, nervig, aber irgendwie heimelig.

Der Erfolg der Koalition wird davon abhängig sein, dass sie sich möglichst rasch von alledem befreit. Wenn Schwarz-Gelb der Versuchung erliegt, alte Antworten auf neue Fragen zu geben, dann hat das Bündnis schon verloren – und das Land gleich mit. Am Ende der nun beginnenden vier Jahre muss Deutschland weiter sein als jetzt. Und nicht verharren in einer schwarz-gelben Endlosschleife.

Deswegen wäre es ein verhängnisvoller Fehler, wenn sich die neue Regierung als Korrekturinstanz für frühere Taten begreift, ob von Rot-Grün oder Schwarz-Rot. Deutschland braucht keine neue Atompolitik, es braucht auch keine neoliberalen Steuersenkungsphantasien. Was das Land nötig hat, sind neue Technologien, bessere Bildung und ein gefestigtes soziales Gefüge. Welche Farbe die Koalition hat, die daran arbeitet, das ist für die Menschen zweitrangig.

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