Deutsches Facebook-Angebot kommt früher

Die Betreiber der hiesigen sozialen Netzwerke zittern: Bald kommt Facebook nach Deutschland, unterstützt von Millionen Usern, die als Übersetzer eingespannt werden, sowie von einigen Klingeltonbrüdern.
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Demnächst auch hier verbreitet: Facebook am Bildschirm
AP Photo/L.G. Patterson Demnächst auch hier verbreitet: Facebook am Bildschirm

Die Betreiber der hiesigen sozialen Netzwerke zittern: Bald kommt Facebook nach Deutschland, unterstützt von Millionen Usern, die als Übersetzer eingespannt werden, sowie von einigen Klingeltonbrüdern.

Das boomende Online-Netzwerk Facebook will seinen deutschen Ableger früher als erwartet starten. «Das Angebot wird noch im ersten Quartal online gehen», sagte Matt Cohler, Vize-Präsident für Strategie bei Facebook, am Mittwoch dem «Handelsblatt». Im Dezember hatten Facebook-Verantwortliche den Start noch für das erste Halbjahr angekündigt.

Derzeit zählt Facebook weltweit fast 61 Millionen Nutzer, in Deutschland sind es rund 600.000. Während im September 2006 noch 93 Prozent der Anwender aus den USA kamen, sind es aktuell nur noch 37 Prozent. Bei seiner Internationalisierung wählt das US-Unternehmen ein ungewöhnliches Vorgehen. «Es wird keine separaten Seiten geben», erklärte Cohler. Stattdessen sollen die Nutzer die Übersetzungen vornehmen, ähnlich wie die Vorgehensweise beim Web-Lexikon Wikipedia. Wie genau die Beteiligung der ersten Nutzer aus Deutschland und anderen Ländern aussehe, blieb bisher offen. «Die Menschen in Europa sprechen zwar sehr gut Englisch. Facebook aber ist etwas sehr Persönliches, deshalb müssen wir die richtige Ansprache finden», sagte Cohler. Derzeit werde die Übersetzungsplattform mit einem geschlossenen Anwenderkreis getestet. Analysten schätzen den Umsatz von Facebook für das Jahr 2008 auf bis zu 500 Millionen Euro. Daruf ging Cohler nicht. Man wisse aber, dass einige große Werbekunden deutlich mehr Werbung in Facebook machen wollten als im vergangenen Jahr. Man spreche deshalb direkt mit den Marketing-Verantwortlichen der 200 größten Markenhersteller.

Verzicht auf Börsengang

Zuletzt war bekanntgeworden, dass die deutschen Internet-Unternehmer Marc, Oliver und Alexander Samwer, die unter anderem als Gründer des Klingelton- Portals Jamba bekannt sind, in Facebook investieren. Über das Volumen der Investition und die Höhe der Beteiligung wurde Stillschweigen vereinbart. Die Samwer-Brüder hätten von sich aus Kontakt zu Facebook gesucht, um sich als Investoren anzubieten. Außerdem verzichtet Facebook auf einen Börsengang noch in diesem Jahr. «Wir planen mit Sicherheit keinen Börsengang 2008», sagte der Vize-Präsident für Strategie, Matt Cohler, der «Financial Times Deutschland» am Mittwoch. Ein möglicher Börsengang von Facebook wird mit Spannung erwartet. Das Netzwerk gilt als eines der aussichtsreichsten Internet-Unternehmen. Microsoft zahlte für einen Anteil von nur 1,6 Prozent 240 Millionen Dollar und gab dem gesamten Unternehmen damit eine Bewertung von 15 Milliarden Dollar. Facebook verzeichnete in den vergangenen Monaten ein rasantes internationales Wachstum. Während im September 2006 noch 93 Prozent der Anwender aus den USA kamen, sind es aktuell nur noch 37 Prozent. (nz/dpa)

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