Deutsche Wirtschaft schrumpft mit Rekord
Deutschland steckt tief in der Rezession. Das Bruttoinlandsprodukt sank zwischen Oktober und Dezember so stark wie noch nie seit der Wiedervereinigung im Jahr 1990.
Die Wirtschafts- und Finanzkrise hat Deutschland im vierten Quartal 2008 voll erfasst. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) schrumpfte in den letzten drei Monaten des Jahres um 2,1 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Das war der größte Rückgang gegenüber einem Vorquartal seit der Wiedervereinigung. Damit wurden bereits pessimistische Erwartungen von Ökonomen übertroffen, die mit einem Minus von 1,8 Prozent gerechnet hatten. Kalenderbereinigt lag das Minus bei 1,7 Prozent.
Ausschlaggebend für die negative Entwicklung waren laut Bundesamt vor allem die Anlageinvestitionen der Unternehmen und der Außenhandel. Auch die Konsumausgaben, insbesondere der privaten Haushalte, seien geringfügig niedriger als im Vorquartal gewesen. Außerdem sei es zu einer deutlichen Erhöhung der Lagerbestände gekommen. Im Jahresvergleich sank die Wirtschaftsleistung im vierten Quartal preisbereinigt um 1,6 Prozent. Die Zahlen zeigen, dass sich der konjunkturelle Abschwung im vierten Quartal deutlich verstärkt hat: Im dritten Quartal war die deutsche Wirtschaft um 0,5 Prozent geschrumpft, im zweiten Quartal um revidiert 0,5 (zunächst 0,4) Prozent - nachdem das BIP im ersten Quartal 2008 gegenüber dem Vorquartal real noch um 1,5 Prozent gestiegen war. Für das Gesamtjahr 2008 bestätigten die Statistiker am Freitag das bereits im Januar errechnete Wachstum der deutschen Wirtschaft um real 1,3 Prozent. (dpa-AFX/dpa)
- Themen:
- Statistisches Bundesamt