Der Triumph des Flohs

Von der Lachnummer zum Vorzeige-Auto: Vor zehn Jahren wurde der erste Smart gebaut und gilt mittlerweile als Avantgarde-Auto. Einen Großteil seines Erfolgs hat er der globalen Erwärmung und dem damit verbundenen Bewusstseins-Wandel in der Bevölkerung zu verdanken.
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Klein aber fein und dazu nicht so durstig: Auch in den USA wird der Smart immmer beliebter.
AP Klein aber fein und dazu nicht so durstig: Auch in den USA wird der Smart immmer beliebter.

Von der Lachnummer zum Vorzeige-Auto: Vor zehn Jahren wurde der erste Smart gebaut und gilt mittlerweile als Avantgarde-Auto. Einen Großteil seines Erfolgs hat er der globalen Erwärmung und dem damit verbundenen Bewusstseins-Wandel in der Bevölkerung zu verdanken.

STUTTGART Es ist ein später Triumph: Vor genau zehn Jahren brachte Mercedes den Smart auf den Markt – und wurde dafür verspottet und verlacht. Ein Mini-Auto, in das nur zwei Personen und ein Koffer reinpassen? Von „Flop“, „Pleite“ und „gigantischer Fehlinvestition“ sprachen Experten.

Wer zuletzt lacht, lacht am besten: In diesem Jahr schreibt Smart erstmals schwarze Zahlen, der Absatz wächst und gestern lief im Werk im lothringischen Hambach der millionste Wagen vom Band. Daimler-Chef Dieter Zetsche ließ es sich nicht nehmen, den Monteuren persönlich zu gratulieren.

Avantgarde-Auto

Der Smart gilt mittlerweile als Avantgarde-Auto. Einen Großteil seines Erfolgs hat er der globalen Erwärmung und dem damit verbundenen Bewusstseins-Wandel in der Bevölkerung zu verdanken, sagen Experten. In Öko-Studien landet der Smart beim CO2-Ausstoß regelmäßig auf den vorderen Plätzen: Die Dieselversion stößt nur 88 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer aus.

Daimler vermarktet das Auto deshalb jetzt konsequent als Öko-Produkt: „In London testen wir in einem Pilotprojekt gerade 100 Elektro-Smarts“, sagt Smart-Sprecher Pietro Zollino zur AZ. „Die Kunden sind sehr zufrieden und deshalb wollen wir die Elektro-Smart-Flotte im kommenden Jahr noch ausweiten.“

16000 Autos in die USA

Sogar in den USA, dem Land der Hummer-Ungetüme und Riesen-SUVs, kommt der Mini immer besser an. „Wir haben bereits 16000 Autos an Kunden in den USA ausgeliefert“, sagt Zollino. „Die Nachfrage ist aber eigentlich viel größer, wir kommen mit der Produktion kaum nach.“ Auch die Amerikaner spüren die Spritkosten im Geldbeutel.

Allerdings gilt das Spritspar-Argument beim Smart nicht für alle Varianten: Der 84-PS-Smart kann auf der Autobahn durchaus mal acht Liter verbrauchen. Auch am Fahrgefühl mäkeln Besitzer noch herum, so sei die Federung nicht optimal.

Trotzdem findet der Smart immer mehr Nachahmer – Toyota plant den Dreisitzer „IQ“, VW den „Up“. Das Original aber heißt Smart – immerhin das einzige Auto, das es ins New Yorker Museum of Modern Art geschafft hat.

zo

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