Der Schlüssel zum Sparen: Mit diesem einfachen Trick geht es

Wer Geld zur Seite legen will, muss seine Ausgaben kennen. Doch die verliert man schnell aus den Augen. Was dagegen helfen kann.
von  Maximilian Neumair
Sparen ist in Zeiten von Inflation alles andere als einfach. Aber schon einfache Tricks können helfen.
Sparen ist in Zeiten von Inflation alles andere als einfach. Aber schon einfache Tricks können helfen. © IMAGO/Zoonar

München - Wieder ist Monatsende und wieder kommt man auf seinem Konto gerade so bei null raus. Schließlich ist in den letzten Jahren alles teurer geworden. Da verbleibt nur noch eins: Sparen. Doch wo soll schon was zur Seite gelegt werden, wenn am Monatsende kaum etwas übrig bleibt?

Deshalb empfiehlt Verbraucherschützer Merten Larisch, ein Haushaltsbuch zu führen. So lassen sich die Ausgaben fest im Blick behalten. "Da sollte man nicht schätzen", sagt Larisch der AZ. Und so fallen auch die versteckten Kosten auf, die alltäglich so anfallen, aber in der eigenen Finanzplanung gerne mal vergessen werden. Klingt erstmal banal, aber die konsequente Umsetzung ist der Knackpunkt. Darum ist laut Larisch Disziplin beim Haushaltsbuch gefragt. Gerade in der Anfangszeit ist es wichtig, wirklich gewissenhaft alles einzutragen, was man so kauft. Und so einen realistischen Eindruck zu gewinnen, für was das eigene Geld tatsächlich ausgegeben wird.

Worauf bei einem Haushaltsbuch zu achten ist

Haushaltsbücher lassen sich ganz klassisch in Papierform führen, aber auch über vorgefertigte Excel-Tabellen oder ausgefeilte Computerprogramme. Wer auch mal unterwegs etwas ins digitale Haushaltsbuch eintragen möchte, kann auch einfach das Handy zücken und eine der zahlreichen Apps wie etwa Finanzguru, Wallet-Finanztracker oder Finanzblick nutzen. Die Ausgaben werden - egal ob in Papierform oder digital - in verschiedene Kategorien unterteilt: Wohnen, Gesundheit, Essen, Sport, Hobbys, Versicherungen, Mobilität und so weiter. "Wenn man feststellt, mein Einkommen reicht ja hinten und vorne nicht, muss man mit Rotstift nach Bedarfspyramide arbeiten", sagt Larisch.

Das heißt: Innerhalb der Ausgabenkategorien überlegen, welche Kosten wirklich sein müssen. "Jeder muss eine Art Hobby haben, aber vielleicht nicht sechs", führt Larisch weiter aus.

Gerade Gegenstände mit unterschiedlichen Preis- und Qualitätsklassen (etwa technische Geräte) oder auch Verträge (etwa für Strom und Gas) bieten ordentlich Einsparpotenzial. Und das lässt sich am besten über Tarif- und Preisvergleiche abrufen. Dafür bieten sich Portale im Internet an oder Stiftung Warentest. Gerade im Fall von Verträgen lohnt es sich, immer wieder mal nach günstigen Alternativen zu suchen.

Wo das gesparte Geld eingezahlt werden sollte

Welche Ausgaben bei den Berechnungen des monatlichen Bedarfs gerne einmal vergessen werden, sind hohe Einmalzahlungen. "Urlaub, Ersatz und Reparatur im Haushalt von Geräten, wichtige Einrichtungsanschaffungen in der Wohnung. Aber auch die Eigenbeteiligung bei Krankheitskosten fällt darunter", führt Larisch aus. Diese also auf mehrere Monate aufsplitten, daraus ergibt sich dann sogleich die Sparrate, die man mindestens haben sollte.

Von der allgemeinen Empfehlung, drei bis sechs Monatsgehälter zur Seite zu legen, hält Larisch wenig. "Alle Leute leben unterschiedlich. Allein die Wohnkosten sind unterschiedlich, was ja gar nicht an den Menschen liegt", sagt Larisch. "Das ist viel zu pauschal." Viel wichtiger ist es, sich einen individuellen Sparplan zu überlegen, der sich realistisch umsetzen lässt. Wer sich dazu beraten lassen möchte, sollte sich jedoch vor Verkaufsgesprächen hüten. Larischs Faustregel: Vermeintlich kostenlose Beratungen von Banken und Versicherungsgesellschaften sollte man meiden.

Hat man es erstmal geschafft, die Ausgaben zu drücken, bleibt die Frage: Wohin mit dem Geld? Wer es einfach auf dem Girokonto lässt, wirft es der Inflation zum Fraß vor. Deshalb empfiehlt der Verbraucherschützer, es auf ein hoch verzinstes Tagesgeldkonto einzuzahlen. Der Vorteil: Die Bank zahlt auf das dort gelagerte Geld Zinsen, wodurch die Inflation abgefedert wird. Der Name kommt daher, dass Geld täglich ein- und ausgezahlt werden kann (über ein Referenzkonto). Wenn also einmal eine große Anschaffung oder ein Urlaub ansteht, kann schnell wieder auf das Geld zugegriffen werden. Die Zinskonditionen können bei Stiftung Warentest oder bei Internetportalen wie fmh.de oder kritische-anleger.de verglichen werden.

Auch bei den Einnahmen gibt es ohne Jobwechsel Wege, diese hochzuschrauben und so mehr sparen zu können. Der Mieterbund macht etwa darauf aufmerksam, dass gerade in München viele einen Anspruch auf Wohngeld haben, aber dieses nicht beziehen. Und auch der Wärmefonds werde von vielen nicht abgerufen, sagt Verena Bentele, Präsidentin des Sozialverbands VdK Deutschland, der AZ.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.