Der kleine coole Prinz

Guttenberg gehört zu einer neuen Politiker- Generation - AZ-Landtagskorrespondentin Angela Böhm über das Phänomen KT
von  Abendzeitung

Guttenberg gehört zu einer neuen Politiker- Generation - AZ-Landtagskorrespondentin Angela Böhm über das Phänomen KT

„Jetzt sagen’S mir doch mal“, zog mich am CSU-Parteitag der Münchner OB-Kandidat Seppi Schmid zur Seite: „Was hat jetzt der Guttenberg eigentlich an sich?“ Das Phänomen KT? Für die einen ist er ein kleiner Obama, für die andern der Harry Potter der Politik, der gegen die bösen Mächte kämpft. Auf jeden Fall ist Karl-Theodor zu Guttenberg eines: Erfrischend anders, anders als alle anderen Politiker.

In Berlin gleicht er einem Außerirdischen, wenn er zwischen den alten Herren in der ersten Reihe sitzt. KT ist eine neue Generation. Er kommt nicht von unten und hat sich nicht nach oben durchboxen müssen, wie die Schröders, Stoibers und Seehofers. Er wurde zur Elite erzogen. Zu jemandem, der Tugenden hoch hält, koste es, was es wolle.

Schürte das anfangs noch Vorurteile, Guttenberg sei ein Schnösel, belehrte er alle schnell eines Besseren. KT ist sich für nichts zu fein. Er greift als erster zur Kaffeekanne und schenkt den anderen ein. Er bückt sich als erster, wenn etwas hinunterfällt. Er rockt ab bei AC/DC. Und verteidigt im eng geschnittenen Anzug mit rosa Hemd die freie Marktwirtschaft. So hat er sich die Herzen aller erobert. Der Schwiegermütter und der Töchter. Der Unternehmer und der Arbeiter. Und ein bisserl Sehnsucht nach dem kleinen coolen Prinzen, der zwar nur ein Baron ist, spielt garantiert auch noch mit.

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