Der Heilsbringer

Die CSU muss nicht mehr um ihre Existenz fürchten - Die AZ-Landtags-Korrespondentin Angela Böhm über die Europawahl und die CSU
von  Abendzeitung

Die CSU muss nicht mehr um ihre Existenz fürchten - Die AZ-Landtags-Korrespondentin Angela Böhm über die Europawahl und die CSU

Für viele Bürger mag die Europawahl ja langweilig sein. Für die CSU aber ist sie spannender als jeder Krimi. Es geht um ihr politisches Überleben. Und für ihren Chef, Horst Seehofer, um Autorität und Ansehen. Seit Monaten trimmte er hochnervös alles auf diesen Wahlsonntag – und büßte dabei mit seiner populistischen Wackelpolitik viel Sympathie ein. Eine müde Wahlkampagne, kein richtiges Thema,

Monika Hohlmeier den Franken aufgedrückt, verbitterte Bauern. Duster sah es aus für die Schwarzen. Doch die Existenzangst ist verflogen, dank eines Heilbringers, der wie Phönix aus der Asche aufstieg: Karl- Theodor zu Guttenberg gibt der CSU wieder Glanz.

Er ist kein Populist wie Seehofer. Gerade das macht ihn so populär. Keine vorschnellen Heilsversprechen: Bei Opel blieb er standhaft, bei Arcandor skeptisch – auch wenn es hier um viele Arbeitsplätze in Bayern geht.

Egal, wie die Europa-Wahl für die CSU ausgehen wird: Seehofer bleibt vorerst im Amt. In drei Monaten ist Bundestagswahl, da lassen sich die Pferde nicht mehr wechseln. Doch eines ist am Sonntag schon entschieden: Die Kronprinzenrolle. Der künftige CSU-Chef wird Karl-Theodor zu Guttenberg heißen, wenn Seehofer einmal geht.

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