Der göttliche van Gaal

Ein Meister der Arroganz, in der Hybris-Liga unschlagbar: AZ-Sportchef Gunnar Jans über Bayern-Trainer Louis van Gaal.
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„Natürlich vertrage ich Kritik", sagt Bayern-Trainer Louis van Gaal, „ich höre jeden Tag auf meine Spieler und setze um, was sie sagen.“ Foto: Bongarts/Getty Images
Rauchensteiner/Augenklick 2 „Natürlich vertrage ich Kritik", sagt Bayern-Trainer Louis van Gaal, „ich höre jeden Tag auf meine Spieler und setze um, was sie sagen.“ Foto: Bongarts/Getty Images
Gunnar Jans.
Ronald Zimmermann 2 Gunnar Jans.

Ein Meister der Arroganz, in der Hybris-Liga unschlagbar: AZ-Sportchef Gunnar Jans über Bayern-Trainer Louis van Gaal.

Den Fußball-Gott, einen unter Fans häufig zitierten Bruder des ebenfalls nicht existenten Wettergotts, mussten sie beim FC Bayern selten bemühen; hier genügt ein Kaiser als Lichtgestalt. Über den aber hat sich Louis van Gaal jüngst erhoben, als er meinte, jener Franz Beckenbauer (Weltmeister als Spieler, Trainer, WM-Architekt) habe weniger Titel gewonnen als er.

Nun wurde aus Mannschaftskreisen eine Kabinenpredigt van Gaals kolportiert: „Ich bin wie Gott. Ich werde nie krank – ich habe immer recht.“ Blöd nur, dass der Allmächtige den FC Bayern nicht kuriert, im Gegenteil: Er krankt. Platz 6 in der Liga, Dritter in der Champions League, Anspruch und Wirklichkeit liegen beim Holländer in Harlaching, just als Autor der großspurigen „Biographie & Vision“ auffällig geworden, weit auseinander.

Bayern im Herbst: Blasphemie am Ball. Der Unterschied zwischen Gott und dem Bayern-Trainer? Gott hält sich nicht für van Gaal. Bayern dümpelt im Mittelmaß, van Gaal aber gefällt sich als Meister der Arroganz, in der Hybris-Liga ist er unschlagbar. „Arrogant und dominant“ will er sein, und ja: das passt zum FC Bayern „wie ein warmer Mantel“ – wenn endlich der Erfolg da wäre!

Wer aber in der Liga hinterherhechelt und international zu scheitern droht, dem sei das Wort Lukas’ empfohlen: „Wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.“ Im Übrigen bringt eine Trainer-Debatte jetzt gar nichts. Über Gott debattiert man ja schließlich auch nicht: Man glaubt an ihn – oder nicht. Und gerichtet wird am Saisonende.

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