Den "Werkzeugkasten der Natur" nutzen

BRAIN steht für Weiße Biotechnolgie mit nachhaltigen Lösungen. Das Unternehmen entwickelt innovative Produkte für die Pharma-, Chemie-, Kosmetik- und Nahrungsmittelbranche.
von  az
In Fermentern werden organische Stoffe umgewandelt.
In Fermentern werden organische Stoffe umgewandelt. © BRAIN

BRAIN steht für Weiße Biotechnolgie mit nachhaltigen Lösungen. Das Zwingenberger Unternehmen identifiziert und entwickelt innovative Produkte für die Pharma-, Chemie-, Kosmetik- und Nahrungsmittelbranche

Wenn es so richtig heftig dampft, laufen sie zu Höchstform auf, wachsen vor sich hin und produzieren im besten Fall auch noch wertvolle Biomasse. Ob in Tümpeln, heißen Quellen oder im Erdreich - unsere Welt steckt voller Mikroorganismen, die das Unternehmen BRAIN optimal zu nutzen weiß.

Zum Beispiel für RWE Power. Der größte deutsche Stromerzeuger suchte nach einer biotechnologischen Lösung für die CO2-Umwandlung und fand sie bei BRAIN. Spezialisierte und hierfür eigens entwickelte Mikroorganismen verwerten CO2-haltige Rauchgase aus den Braunkohlekraftwerken als „Futter“ und wachsen selbst bei einer Temperatur von 60 Grad. Bei diesem Prozess entstehen industriell nutzbare Produkte wie neue Biomaterialien oder Bio-Kunststoffe. Für diese werden Anwendungsmöglichkeiten zum Beispiel als Bau- und Dämmstoff sowie zur Herstellung von Fein- und Spezialchemikalien untersucht. BRAIN ist der Think Tank der chemischen Industrie.

Das Zwingenberger Unternehmen identifiziert und entwickelt innovative Produkte für die Pharma-, Chemie-, Kosmetik- und Nahrungsmittelbranche. Dazu sucht BRAIN nach bislang unerschlossenen biologischen Lösungen. Seine Schatzkammer stellt das „BioArchiv“ dar, in dem etwa 30 000 Mikroorganismen und 350 Millionen Gene von bisher unkultivierten Mikroorganismen lagern.

Wenn es gilt, technische Probleme zu lösen, die mit Biologie zu tun haben, bedienen sich die Mitarbeiter von BRAIN dieses „Werkzeugkastens der Natur“. Der Einsatz von Mikroben und Enzymen im industriellen Maßstab trägt zur Nachhaltigkeit bei und senkt Produktionskosten. Ein gutes Beispiel sind Waschmittelenzyme, die Kochwäsche energiesparend bei 30 Grad sauber bekommen. Gegen Saft-, Eigelb- oder Grasflecken ist bei BRAIN eben die richtige Mikrobe gewachsen.

BRAIN-Vorstandschef Dr. Holger Zinke erhielt Ende 2011 die Treviranus-Medaille des Verbands der Biologen. Die Bundesministerin für Bildung und Forschung Annette Schavan sagt über ihn: „Dr. Zinke engagiert sich stark für die ‚Biologisierung der Industrie’ und steht vorbildhaft für den Brückenschlag zwischen wissenschaftlicher Erkenntnis und nachhaltigem wirtschaftlichem Handeln."

Das 1993 gegründete Unternehmen BRAIN AG ist seit Beginn profitabel und ging bisher über 70 strategische Kooperationen mit nahezu allen relevanten Akteuren der chemischen Industrie ein. Zu den Kooperationspartnern zählen u.a. BASF, Bayer Schering, Clariant, DSM, Evonik Degussa, Henkel, Nutrinova, RWE, Sandoz, Südzucker und Symrise. 102 hoch qualifizierte Mitarbeiter sind für BRAIN tätig.

 

 

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