Deflationssorgen in China: Preise deutlich gesunken

Chinas Verbraucherpreise sanken im Februar deutlich. Während Menschen in Deutschland tiefer in die Tasche greifen müssen, bleibt in China eine spürbare Verteuerung aus. Woran liegt das?
dpa |
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In China sanken die Verbraucherpreise im Februar, Lebensmittelpreise gingen um 3,3 Prozent zurück. (Symbolbild)
In China sanken die Verbraucherpreise im Februar, Lebensmittelpreise gingen um 3,3 Prozent zurück. (Symbolbild) © Johannes Neudecker/dpa
Peking

Erstmals seit 13 Monaten sind die Verbraucherpreise in China wieder deutlich und stärker als erwartet zurückgegangen. Wie das Statistikamt in Peking mitteilte, sank der Verbraucherpreisindex im Februar um 0,7 Prozent gegenüber demselben Vorjahresmonat. Analysten hatten einen Rückgang von 0,4 Prozent erwartet. 

Die Nachricht kommt während des parallel tagenden Volkskongresses - des nicht frei gewählten Parlaments Chinas. Die Regierung erklärte dort, 2025 eine Inflation von rund zwei Prozent erreichen zu wollen, und rückte damit vom sonst gesetzten Drei-Prozent-Ziel ab. Beobachter werteten die Entscheidung als Schritt hin zu einem realistischeren Ziel unter der weiter drückenden Deflation.

Statistiker sehen Frühlingsfest als Faktor

Grund für die gesunkenen Verbraucherpreise könnte die höhere Vergleichsbasis ein Jahr zuvor sein. Die Statistiker erklärten die Entwicklung mit dem Frühlingsfest, das anders als 2024 in diesem Jahr auf Ende Januar fiel und damit weniger Tage im Februar lagen. Während des Festes verreisen Millionen von Menschen und konsumieren viel, was eine Verteuerung erzeugen kann. 

Während Deutschlands Statistiker zuletzt monatlich eine Inflation von mehr als zwei Prozent verzeichneten, drückt in China eine Deflation auf die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt. Deflation ist das Gegenteil von Inflation. Zwar führt diese dazu, dass Käufer mehr für ihr Geld bekommen. Ökonomen halten eine solche Entwicklung aber langfristig für schädlich, da Firmen dadurch weniger verdienen, was Löhne und Arbeitsplätze bedrohen kann.

China will Konsum wieder anregen

Chinas Wirtschaft kämpft zudem mit einer schwachen Nachfrage im Inland und einem geringen Verbrauchervertrauen. Peking will die Menschen dazu bringen, wieder mehr einzukaufen, und kündigte auf dem Volkskongress etwa Milliarden-Zuschüsse für ein Eintauschprogramm alter gegen neue Geräte oder Fahrzeuge an.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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