Debatte um Paketzustellung auch am Sonntag

Die Corona-Krise hat die Paketflut anschwellen lassen. Die Deutsche Post will deshalb bei regionalen Engpässen auch sonntags ausliefern. Eine bundesweite Regelung lehnen die Gewerkschaften ab.
dpa |
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Ein DHL-Mitarbeiter liefert ein Paket aus.
picture alliance / dpa/dpa Ein DHL-Mitarbeiter liefert ein Paket aus.

Berlin - Überlegungen der Deutschen Post für eine Sonntagszustellung von Paketen stoßen bei den Gewerkschaften auf Skepsis. Verdi sieht keine Notwendigkeit für bundesweite Ausnahmeregelungen.

"Aufgrund der bestehenden Kontaktbeschränkungen in der Corona-Pandemie ist in der Zustellung die Erreichbarkeit der Kundinnen und Kunden an den Werktagen sehr hoch", sagte ein Sprecher des Verdi-Bundesvorstands auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Sollte es nötig sein, zum Gesundheitsschutz regional die Zustellung am Sonntag zu organisieren, müsse dies vorher mit den örtlichen Betriebsräten abgestimmt werden.

Ein Postsprecher betonte, der Konzern strebe keine regelmäßige, bundesweite Sonntagszustellung an. Man wolle Sonntagsarbeit in der derzeitigen Ausnahmesituation "punktuell und nach Abstimmung mit den örtlichen Betriebsräten" einsetzen, um schnell auf bestehende regional begrenzte Engpässe zu reagieren. Auch bei einem nur punktuellen Einsatz von Sonntagsarbeit wäre ein bundesweit einheitlicher rechtlicher Rahmen sinnvoll. Die Post und Verdi hätten auch nur über eine bedarfsweise und vereinzelte Zustellung von Paketen an ausgewählten Sonntagen miteinander gesprochen. Von einem generellen Streit über das Thema Sonntagsarbeit könne keine Rede sein.

Die Kommunikationsgewerkschaft DPVKOM sieht die Sonntagszustellung "überaus skeptisch". In Bayern sei einem Antrag des Unternehmens, auch sonntags zustellen zu dürfen, bereits stattgegeben worden, sagte die DPVKOM-Bundesvorsitzende, Christina Dahlhaus. Die Post habe die Mitarbeiter mit attraktiven Zuwendungen zur Sonntagsarbeit gelockt. Verdi und DPVKOM sehen in fehlenden Personal den Grund für die Sonntagszustellung. Mit dem vorhandenen Mitarbeitern könnten die aktuellen Sendungsmengen "offenbar nicht in einer Sechs-Tages-Woche zugestellt werden", sagte Dahlhaus.

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