De statt E: Was der neue Mailservice bringt
BERLIN - Die Deutschen können sich ab sofort für die neue De-Mail registrieren. Das neue System verspricht Sicherheit für Online-Briefe. Die aber gibt es nicht umsonst. Die Antworten auf die Fragen...
E-Mail kennt fast jeder. Jetzt kommt Bewegung in die Online-Kommunikation – mit einer fast gleichnamigen Variante: Ab sofort können sich die Deutschen für die neue De-Mail registrieren. Die wichtigsten Fragen und Antworten zum neuen Service:
Was ist De-Mail? Der neue Dienst arbeitet wie E-Mail – aber mit garantierter Sicherheit. Die De-Mail überprüft im Unterschied zur herkömmlichen E-Mail die Identität von Absender und Empfänger und sorgt für eine automatische Verschlüsselung. Das neue Mailsystem soll es ermöglichen, vertrauliche Dokumente sicher zu mailen und rechtskräftige Geschäfte via Mail abzuschließen. Vor dem Start muss noch das Bürgerportal-Gesetz in Kraft treten – vermutlich bis Ende des Jahres.
Brauche ich dafür eine neue Mailadresse? Ja. Die ersten E-Mail-Anbieter haben jetzt mit der Registrierung begonnen. Wer sich für die De-Mail interessiert, muss sich beim Anbieter seiner Wahl eine Adresse nach dem Vorbild vorname.nachname@anbieter-mail.de sichern. Dabei wird der Name des jeweiligen Anbieters wie gmx.de, web.de oder t-online.de eingesetzt. Den Anfang machten die E-Mail-Unternehmen GMX und web.de, beide gehören zum Konzern United Internet. Die Deutsche Post folgt am 14. Juli mit ihrem E-Postbrief. Auch die Telekom will bald nachziehen. Wer seine Wunschadresse haben will, muss also schnell sein.
Wie funktioniert die Anmeldung? Wer eine De-Mail-Adresse haben will, wird überprüft. „Die Anmeldung erfolgt in zwei Stufen“, erklärt GMX-Sprecher Holger Neumann. „Zuerst registriert man sich im Internet. Dann geht man mit einem Formular und dem Personalausweis zu einer offiziellen Stelle wie dem Rathaus.“
Was kostet die De-Mail? Wie beim Briefversand muss man eine Art Porto zahlen, wenn man eine De-Mail verschickt. „Der Preis wird deutlich unter dem derzeitigen Briefporto liegen“, sagt Neumann. Im Gespräch sind etwa 15 Cent. Die Anbieter erklären die Gebühr damit, dass sie für den Aufbau der sicheren Infrastruktur „erhebliche Vorleistungen“ erbringen mussten. Neben der einfachen De-Mail wird es auch ein digitales Einschreiben geben.
Wer überprüft die Sicherheit? Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). „Das BSI achtet darauf, dass die Sicherheit, die versprochen wird, auch tatsächlich gewährleistet wird“, verspricht der zuständige Referatsleiter Thomas Gast. Bei einem Pilotversuch in Friedrichshafen kam es jedenfalls nicht zu Problemen .
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