Dax rutscht leicht ins Minus
Der deutsche Aktienmarkt ist leicht ins Minus gerutscht. Überwiegend enttäuschende Unternehmenszahlen aus den USA hätten dies- und jenseits des Atlantiks etwas auf die Stimmung gedrückt, sagten Börsianer. Der Dax fiel nach seiner jüngsten Rally zuletzt um 0,26 Prozent auf 11 705,24 Punkte.
Frankfurt/Main - In knapp zwei Wochen war der Dax um gut 10 Prozent geklettert. "Passend zu den Umgebungstemperaturen ist auch der deutsche Aktienindex etwas heiß gelaufen", schrieb Chartexperte Franz-Georg Wenner vom Börsenstatistik-Magazin Index-Radar.
Für den MDax der mittelgroßen Werte ging es um 0,18 Prozent auf 21 080,08 Punkte nach unten, und der Technologeiwerte-Index TecDax gab um 0,30 Prozent auf 1822,68 Punkte nach. Gegen den Trend legte der Index der kleineren Werte SDax etwas zu und erreichte zwischenzeitlich abermals ein Rekordhoch. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wiederum fiel um 0,26 Prozent.
Laut Analyst Markus Huber vom Handelshaus Peregrine & Black sind für weitere Kurssprünge nach oben neue Konjunkturdaten nötig, die zumindest andeuten, dass die Wirtschaft in Europa wieder anzieht. Denn die Einigung im Schuldenstreit zwischen Griechenland und seinen Geldgebern sei inzwischen ebenso größtenteils in den Kursen berücksichtigt wie die konjunkturstützenden Maßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB).
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Nach einer Bilanz mit Licht und Schatten schwankten die Papiere von SAP im Dax um ihren Schlusskurs vom Montag und bewegten sich zuletzt kaum vom Fleck. Am MDax-Ende litten die zuletzt stark gelaufenen Papiere von Zalando unter Gewinnmitnahmen und fielen um 4,77 Prozent.
Der Mode-Versandhändler war im zweiten Quartal zwar deutlich stärker gewachsen als erwartet. Wegen eines vorübergehenden Kostenanstiegs im Bereich Zahlungsabwicklung konnte das operative Ergebnis allerdings nicht mithalten und ist nach vorläufigen Berechnungen wahrscheinlich sogar gesunken.
Für eine positive Überraschung sorgte jedoch Sartorius: Glänzende Geschäfte mit Einwegprodukten für die Pharmabranche verhalfen dem Laborzulieferer im ersten Halbjahr zu einem Umsatz- und Gewinnsprung. Das Unternehmen habe sehr stark abgeschnitten, schrieb Analyst Sven Kürten von der DZ Bank. Die Papiere übernahmen mit einem Plus von knapp 7 Prozent die Spitzenposition im TecDax.
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Einsamer Spitzenreiter im SDax waren die Papiere von Heidelberger Druckmaschinen mit einem Kurssprung von mehr als 11 Prozent. Der Maschinenbauer legte im ersten Geschäftsquartal sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis zu.
Am deutschen Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,59 Prozent am Vortag auf 0,57 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,06 Prozent auf 138,83 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,16 Prozent auf 152,73 Punkte. Der Kurs des Euro stieg: Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0867 (Montag: 1,0852) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9202 (0,9215) Euro.