Dax nähert sich zögerlich seinem Rekordhoch
Der Dax hält nach einem starken ersten Quartal Kurs auf sein knapp zwei Jahre altes Rekordhoch.
Frankfurt/Main - Der deutsche Leitindex näherte sich am Vormittag mit einem Plus von 0,38 Prozent auf 12.360,17 Punkte seiner bisherigen Bestmarke von 12.390 Zählern bis auf einen Katzensprung. Der Index mittelgroßer Werte MDax setzte seinen Rekordlauf mit einer neuen Bestmarke fort. Er stieg zuletzt noch um 0,11 Prozent auf 23.931,12 Zähler. Der Technologiewerte-Index TecDax fiel hingegen um 0,41 Prozent auf 2.038,46 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es leicht nach oben.
Ein wesentlicher Treiber des Dax-Gewinns von mehr als 7 Prozent im ersten Quartal war die Hoffnung auf eine noch stärker anziehende Wirtschaft unter dem neuen US-Präsidenten Donald Trump. Zwischenzeitlich aufgekommene Zweifel an seiner Durchsetzungsfähigkeit bei geplanten Wirtschaftsreformen wurden jüngst von guten Konjunkturdaten dies- wie jenseits des Atlantik übertrumpft.
Für Impulse könnten nun frische Hinweise auf die künftige Entwicklung der Weltwirtschaft liefern. An den Börsen Asiens sahen die Investoren zunächst noch über eine durchwachsene Stimmung in Chinas Unternehmen sowie eine etwas weniger als erhofft aufgehellte Stimmung in der japanischen Industrie hinweg. Die Blicke richten sich nun auf Daten zur Laune in der europäischen und US-amerikanischen Industrie.
Im Dax zählten die Aktien des Chipkonzerns Infineon mit einem Minus von 0,84 Prozent zu den größten Verlierern. Hier machten die Anleger nach der jüngsten Kursrally zunächst einmal Kasse. Gefragt waren die Papiere des Gasekonzerns Linde, die um knapp eineinhalb Prozent stiegen. In einem Gespräch mit der "Financial Times" kündigte Linde-Aufsichtsratschef Wolfgang Reitzle an, notfalls sein doppeltes Stimmrecht in die Waagschale werfen zu wollen, um den Deal mit Praxair auch gegen Widerstände durchzusetzen. "Ja, ich bin dazu bereit", sagte Reitzle.
Ansonsten richteten sich die Blicke vor allem auf Unternehmen aus der zweiten und dritten Reihe. Für die Papiere des Halbleiterunternehmens Dialog Semiconductor ging es um dreieinhalb Prozent nach unten. Einem Händler zufolge litt die Stimmung unter der schlechten Nachricht durch einen anderen Apple-Lieferanten, der Aufträge des iPhone-Konzerns verlieren könnte. Das sei zwar nicht auf Dialog übertragbar, zeige aber wie verletzlich eine hohe Abhängigkeit von Apple mache.
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