Dax im Minus - Ernüchterung über Trumps Versprechungen

Zunehmende Zweifel an der schnellen Umsetzbarkeit der Wahlversprechen des US-Präsidenten haben den Dax weiter belastet.
von  dpa
Ein Händler geht über das Parkett in der Börse in Frankfurt am Main und spiegelt sich dabei in einem Logo des Deutschen Aktienindexes (DAX).
Ein Händler geht über das Parkett in der Börse in Frankfurt am Main und spiegelt sich dabei in einem Logo des Deutschen Aktienindexes (DAX). © Fredrik von Erichsen/dpa

Frankfurt/Main - Der deutsche Leitindex sank in der ersten Handelsstunde um 0,72 Prozent auf 11.875,73 Punkte. Der MDax büßte 1,33 Prozent auf 23.065,59 Punkte ein. Der Technologiewerte-Index TecDax verlor 1,54 Prozent auf 1.938,14 Punkte. Um 0,67 Prozent ging es für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 abwärts.

Bereits tags zuvor hatten Bedenken über die Politik von Donald Trump die Stimmung belastet. An der Wall Street musste der Dow Jones den kräftigsten Verlust seit September hinnehmen und auch in Asien ging es merklich abwärts.

Seit der Wahl Trumps waren die Märkte stark nach oben gelaufen. Allein der Dax gewann seit Anfang November, als die Stimmung zunehmend zugunsten des Republikaners ausschlug, in der Spitze bisher rund 18 Prozent.

Nun aber realisierten selbst die größten Optimisten langsam, dass Trump mit seinen Reformplänen in der Umsetzung Schwierigkeiten habe, sagte Analyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets UK. Dies gelte sogar in Sachen Gesundheitssystem, wo es zumindest eine Art von Konsens gebe. Andere Reformen, etwa der Steuern oder der Bankenregulierung, sowie Infrastrukturausgaben könnten daher noch ferner in die Zukunft verschoben werden.

Am Markt rückte neben der Kapitalerhöhung der Deutschen Bank eine weitere in den Fokus: Der Medizintechnik-Hersteller Carl Zeiss Meditec hat mit der Ausgabe von 8,13 Millionen neuen Aktien 317 Millionen Euro bei institutionellen Investoren eingesammelt. Nun sanken die Papiere im TecDax um 6,21 Prozent.

Mit seiner Jahresbilanz und einem von Händlern positiv eingeschätzten Ausblick auf das neue Jahr wartete der Verbindungstechnikspezialist Norma auf. Seine Papiere gaben dennoch entsprechend der Schwäche des Gesamtmarktes um 1,07 Prozent nach. Der Gabelstapler-Hersteller Jungheinrich legte ebenfalls Zahlen vor, was den Aktien ein Minus von 2,20 Prozent einbrockte.

Die Anteilsscheine der Immobiliengesellschaft Ado Properties dagegen setzten sich nach einem am Markt gelobten kräftigen Anstieg des Betriebsgewinns mit plus 1,33 Prozent an die Spitze des SDax. MLP, die heute in den SDax zurückkehrten und dort die GfK-Papiere ersetzen, sanken um 1,20 Prozent. Allerdings hatten sie seit Bekanntwerden ihrer Nachrücker-Position in den vergangenen Tagen recht gut zugelegt.

Schlusslicht im Nebenwerteindex waren jedoch Hapag Lloyd mit minus 6,17 Prozent. Das "Wall Street Journal" hatte am Vorabend von Untersuchungen in den USA gegen mehrere Reedereien berichtet.

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