Dax im Bann des EU-Gipfels ins Plus

Die deutschen Aktienindizes sind am zweiten Tag des EU-Gipfels nach schwachem Start ins Plus geklettert. Der Dax stieg bis Nachmittag um 0,77 Prozent auf 5920 Punkte.
von  dpa

Frankfurt/Main - Am Vortag war der Leitindex nach Enttäuschung über die ersten Aussagen aus Brüssel und über die Maßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) nach unten gedreht. Der MDax legte bis Freitagnachmittag 0,32 Prozent auf 8696 Punkte zu, der TecDax gewann 0,22 Prozent auf 677 Punkte.

Börsianer zeigten sich zunächst zwar eher enttäuscht von den bisherigen Beschlüssen in Brüssel und auch von der EZB. Händlerin Anita Paluch von Gekko Global Markets zufolge wich aber mit der Zinsentscheidung der EZB und den ersten Beschlüssen des Gipfels etwas Unsicherheit aus den Märkten gewichen. Stratege Robert Halver von der Baader Bank sah in den Eingeständnissen von EU-Gipfelchef Herman Van Rompuy, Fehler bei den Banken gemacht zu haben, eine wesentliche Stütze. Die Erkenntnis, dass es ein hausgemachtes Bankenproblem gebe, sei positiv, meinte Halver. Alles entscheidend sei aber, die Probleme in Italien und Spanien in den Griff zu bekommen.

Aktien der Deutschen Bank kletterten nach anfänglichem Verlusten mit plus 3,58 Prozent auf 29,260 Euro an die Dax-Spitze. Börsianer zeigten sich erleichtert, dass es vonseiten der Stresstest-Ergebnisse keine neuen Hiobsbotschaften gegeben habe. Der Belastungstest für die Branche sei wie erwartet ausgefallen. Auch Versicherer zählten europaweit zu den Gewinnern, was Händler mit leichter Entspannung an den Rentenmärkten der Eurozone begründeten. Der Branchenindex des Stoxx Europe 600 Insurance legte mit plus 1,54 Prozent am stärksten zu. Die Aktien der Allianz gewannen 2,00 Prozent zu, Munich Re stiegen um 1,33 Prozent auf 93,32 Euro.

Am Dax-Ende fanden sich indes Titel von K+S mit minus 2,87 Prozent wieder. Die US-Investmentbank Morgan Stanley reduzierte das Kursziel in Erwartung niedrigerer Kali-Volumina und geringerer Gewinne aus dem Salzgeschäft. Bayer-Papiere legten 0,69 Prozent zu. Experten der US-Gesundheitsbehörde FDA hatten die Anwendungsbestimmungen für Bayer-Antibaby-Pillen in den USA nicht entscheidend verschärft.

Am deutschen Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 1,68 (Vortag: 1,71) Prozent. Der Rentenindex Rex verharrte bei 130,26 Punkten. Der Bund Future fiel um 0,26 Prozent auf 136,47 Punkte. Der Eurokurs fiel: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3384 (1,3410) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7472 (0,7457) Euro.

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