Dax gibt trotz Einigung in den USA nach
Frankfurt/Main - Gegen Mittag stand das Börsenbarometer bei 8785 Punkten - ein Minus von 0,68 Prozent. Die wichtigsten Indizes in Europa hatten am Morgen ihre Verluste ausgeweitet, nachdem die chinesische Ratingagentur Dagong die Kreditwürdigkeit der USA gesenkt hatte.
Der MDax fiel um 0,26 Prozent auf 15 409 Punkte. Der TecDax bewegte sich mit einem Minus von 0,03 Prozent auf 1098 Punkte kaum von der Stelle. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 büßte 0,65 Prozent auf 2996 Punkte ein.
Der US-Kongress hatte sich nach wochenlangem Streit darauf geeinigt, das Schuldenlimit der USA vorübergehend bis zum 7. Februar heraufzusetzen. Außerdem soll die Regierung, die seit mehr als zwei Wochen ohne verabschiedeten Haushalt arbeitet, bis zum 15. Januar übergangsweise finanziert werden. Präsident Barack Obama ließ das Gesetz kurz nach der letzten Abstimmung in Kraft treten.
Die Reaktion der Anleger auf die Einigung in den USA war laut Marktanalyst Craig Erlam vom britischen Broker Alpari bislang recht verhalten ausgefallen. Die Investoren hätten nie wirklich geglaubt, dass die Vereinigten Staaten zahlungsunfähig werden. Gleichzeitig betonte der Experte, dass die nun gefundene Einigung im Grunde keine wirkliche Lösung sei. Die Politiker hätten das Problem lediglich auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.
Das US-Fiskaldrama scheine nun aber weitgehend in den Kursen berücksichtigt. Nun richteten die Anleger ihre Aufmerksamkeit wieder auf die US-Geldpolitik und die laufende Berichtssaison richteten, sagte Marktstratege Chris Weston vom Broker IG. So hatte der Handelskonzern Metro sein Rumpfgeschäftsjahr 2013 mit einem Umsatzrückgang abgeschlossen. Die Titel fielen zuletzt um 0,74 Prozent.
Analystenkommentare setzten einzelne Aktien unter Druck. So sackten am Dax-Ende die Titel des Versorgers Eon nach einer Studie der Schweizer Großbank UBS um 3,48 Prozent auf 13,745 Euro ab. Die jüngste Kurserholung werde nicht von den Fundamentaldaten unterstützt, schrieb Analyst Patrick Hummel. Die T-Aktien büßten als zweitschwächster Dax-Wert rund zwei Prozent ein. Die Experten der US-Investmentbank Merrill Lynch haben sich Händlern zufolge skeptisch zu den Papiere der Deutschen Telekom geäußert.