Dax-Erholung profitiert von schwächerem Euro
Frankfurt/Main - Der Dax gewann bis zum Mittag 2,93 Prozent auf 9230,46 Punkte. Für den MDax der mittelgroßen Werte ging es um 3,43 Prozent auf 18 538,89 Punkte aufwärts und der TecDax mit den Technologiewerten kletterte um 3,36 Prozent auf 1563,01 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 baute seine Gegenbewegung nach dem verpatztem Jahresauftakt um 3,30 Prozent auf 2847,05 Punkte aus.
Schlechtere Wirtschaftsdaten in China und Japan hätten die Hoffnungen auf mehr billiges Geld und Konjunkturpakete genährt, sagte Analyst Mike van Dulken von Accendo Markets. Zudem werde spekuliert, dass die Europäische Zentralbank faule Kredite von italienischen Banken kaufen könnte, was die jüngsten Sorgen um das europäische Bankensystem etwas mildere. Überdies gab der Euro weiter nach, was deutsche Waren auf dem Weltmarkt günstiger macht.
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Vor allem Versorgerwerte waren weiterhin gefragt. Händler diskutierten nach einem Pressebericht über die Ausgestaltung des milliardenteuren Atomausstiegs. Es gebe Hoffnungen, dass die Energiekonzerne aus einer unlimitierten Haftung für die Endlagerung herausgenommen werden könnten, sagte ein Börsianer. Eon-Aktien gewannen 7,41 Prozent an Wert und waren damit Favorit im Dax, RWE stiegen um 4,03 Prozent.
Autowerte legen zu
Auch die seit Jahresbeginn besonders stark abgestraften Autowerte zogen in ganz Europa deutlich an. Von diesem positiven Trend profitierten auch die Vorzugsaktien von Volkswagen. Sie waren mit einem Plus von 6,46 Prozent einer der besten Dax-Werte. Im MDax lagen die Aktien des Autozulieferers Leoni mit einem Plus von 7,44 Prozent an der Spitze. Im Index der kleinen Wert gehörten die Aktien von Grammer mit einem Plus von 8,33 Prozent zu den stärksten Werten.
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Die Aktien von HeidelbergCement haben von Vorschusslorbeeren für ihre Quartalszahlen profitiert. Sie legten um 4,76 Prozent zu. Der Konzern wird am Dienstag Eckdaten zum vierten Quartal und Gesamtjahr vorlegen. Experten trauen dem Baustoffhersteller für das vierte Quartal einen Anstieg bei Umsatz und Gewinn zu.
Nur die Banken schwächeln
Die ohnehin arg gebeutelten Bankenpapiere konnten ihre Erholung hingegen nicht durchhalten. Sie gehörten nur im frühen Geschäft noch wie am Freitag zu den Favoriten, verloren aber im Verlauf deutlich an Schwung. Die Commerzbank-Anteile waren mit einem Plus von einem knappen Prozent zuletzt gar schwächster Wert im Dax. Mit einem Plus von gut 2 Prozent entwickelten sich die Papiere der Deutschen Bank ebenfalls unterdurchschnittlich.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,09 Prozent am Freitag auf 0,13 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,18 Prozent auf 142,01 Punkte. Der Bund-Future legte um moderate 0,13 Prozent auf 164,48 Punkte zu. Der Kurs des Euro fiel. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1180 (Freitag: 1,1275) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8945 (0,8869) Euro.