Dax-Anleger machen Kasse
Frankfurt/Main - Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben am Freitag angesichts schwacher Übersee-Börsen Kasse gemacht. Zudem sorgte der sogenannte "Hexensabbat" für Vorsicht, also der große Verfall an den internationalen Options- und Futures-Märkten. Dieser geht häufig mit starken Kursausschlägen einher.
Der Dax fiel am Vormittag um 0,77 Prozent auf 10 655,03 Punkte. Tags zuvor hatte der deutsche Leitindex nach der Zinswende in den USA noch Gas gegeben und mit einem Plus von zweieinhalb Prozent an die Erholung der Vortage angeknüpft.
Für den Index der mittelgroßen Werte, den MDax, ging es am Freitag um 0,74 Prozent auf 20 724,21 Punkte nach unten und der Technologiewerte-Index TecDax sank um 1,21 Prozent auf 1797,73 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 büßte knapp 1 Prozent ein.
Lesen Sie hier: Kurse steigen: US-Zinswende befeuert den Dax
Insgesamt erscheine die Stimmung an den Börsen Europas allerdings noch neutral, sagte Markus Huber, Händler für den Broker City of London Markets. Die weitere Marktentwicklung dürfte im Tagesverlauf auch von der Wall Street abhängen. Es müsse sich zeigen, ob die dortigen Kursverluste vom Vortag nachhaltig seien oder ob sie bereits wieder Schnäppchenjäger auf den Plan riefen.
Mit Blick auf die Einzelwerte lieferten Analystenkommentare Impulse. Die Aktien des Industrie- und Stahlkonzerns Thyssenkrupp sowie des Stahlkochers Salzgitter verteuerten sich um rund 1 Prozent beziehungsweise 2,70 Prozent. Die Experten von RBC Capital Markets hatten sich in einer Studie positiv geäußert.
Die Aktien des Telekomkonzerns Telefonica Deutschland büßten im TecDax hingegen viereinhalb Prozent ein. Die Experten der US-Investmentbank Morgan Stanley sehen 2016 mögliche Herausforderungen bei der Umsatzentwicklung.
Für die Papiere des Dünger- und Salzproduzenten K+S ging es um 1,49 Prozent nach unten. Der Kasseler Dax-Konzern will das Salzgeschäft in Asien ausbauen, wie das «Handelsblatt» berichtete.