Dax-Anleger machen erst einmal Kasse
Frankfurt/Main - Der Dax fiel bis zum Nachmittag um 0,53 Prozent auf 9724,16 Punkte, nachdem er binnen vier Handelstagen die Hälfte des rund 10-prozentigen Minus' wettgemacht hatte, das das Ja der Briten zum Ausstieg aus der Europäischen Union ihm eingebrockt hatte.
Für den MDax als Index der mittelgroßen Werte ging es zum Wochenstart um 1,09 Prozent auf 19 886,10 Zähler nach unten und der Technologiewerte-Index TecDax büßte 0,95 Prozent auf 1605,14 Punkte ein. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab um rund ein halbes Prozent nach.
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Die Neigung der Anleger sei gestiegen, zunächst einmal Kasse zu machen, sagte Franz-Georg Wenner vom Börsenstatistik-Magazin Index-Radar. Zudem fehlten zum Wochenauftakt Impulse von der wichtigen Wall Street, an der wegen des Unabhängigkeitstags der USA nicht gehandelt wird.
Lufthansa-Aktien schnellten an der Dax-Spitze um fast 4 Prozent nach oben. Laut Konzernchef Carsten Spohr belastete das überraschende Brexit-Votum der Briten die Nachfrage bislang nicht. Zudem sieht Spohr die eigene Billigtochter Eurowings gut aufgestellt. Die Papiere der Energiekonzerne Eon und RWE setzten hinter der Lufthansa ihre jüngsten Erholungen mit Kursgewinnen von jeweils rund 3 Prozent fort.
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Aktien von Autobauern und -zulieferern gerieten hingegen nach einer Studie des Investmenthauses Kepler Cheuvreux unter Druck. "Niemand will Autowerte kaufen, aber auch für einen Verkauf ist es vermutlich zu spät", lautet das Fazit der Analysten für die Branche. Die Aktien von Continental und Volkswagen verbilligten sich jeweils um rund 2 Prozent.
Am Anleihemarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,22 Prozent am Freitag auf minus 0,21 Prozent. Der Rentenindex Rex notierte unverändert bei 143,92 Punkten. Der Kurs des Euro kam am Montag unter dem Strich kaum von der Stelle: Die Gemeinschaftswährung notierte am frühen Nachmittag bei 1,1139 (EZB-Referenzkurs vom Freitag 1,1135) US-Dollar. Ein Dollar kostete damit 0,8977 (0,8981) Euro.