Das Wiesn-Virus
In großen Menschenmengen hat H1N1 die besten Chancen - AZ-Redakteur Michael Heinrich über die Schweinegrippe
Auf der Wiesn kann man sich einen Fetzn Rausch holen, eine gescheite Erkältung oder einen verdorbenen Magen. Deswegen lässt sich aber niemand von einem Besuch abhalten. Heuer wird was Neues im Angebot sein: die Schweinegrippe.
Viele Menschen auf engstem Raum, Gäste aus verseuchten Ländern, Schmusen, Aus-demselben-Maßkrug-Trinken – man wird der Verbreitung des neuen Virus direkt zuschauen können. Trotzdem ist das kein Grund, auf die Wiesn zu verzichten.
Denn dann müsste man auch den U-Bahn-Verkehr einstellen, das P1 dichtmachen und die Allianz-Arena brachlegen. In Menschenansammlungen hat H1N1 die besten Chancen. Wurde die Gefahr durch die Schweinegrippe nach der ersten Aufregung als gering erachtet, erleben wir jetzt eine rasante Kehrtwende.
Die Erkrankungszahlen auch in Deutschland explodieren. Immer mehr Schulen machen dicht. Die Rückreisewelle aus besonders betroffenen Urlaubsländern hat noch längst nicht ihren Höhepunkt erreicht. Der Grippe-trächtige Winter steht erst bevor. Selbst das anfangs so beschwichtigende Robert-Koch-Institut sieht die Entwicklung jetzt „mit Sorge“. Und ob das Virus nicht längst mutiert sein wird, wenn der Impfstoff auf den Markt kommt, ist fraglich.
Was also ist zu tun: Jeder sollte – wie vor jeder anderen Grippewelle auch – seine Abwehrkräfte stärken und sich an die diversen Tipps der Experten halten. Dann kann er auf der Wiesn auch seine Maß genießen.
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