Das neue iPhone im Test: S steht eben für Speed

Ist beim Neuling wirklich alles so viel besser, dass sich ein kostspieliger Wechsel tatsächlich lohnt? Das Safari-Surfen macht auf dem iPhone 3 GS endlich Spaß. Jetzt bräuchte es nur noch einen austauschbaren Akku. Der AZ-Testbericht, Teil 2.
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Schick und schnell: Das iPhone 3 GS
dpa Schick und schnell: Das iPhone 3 GS

Ist beim Neuling wirklich alles so viel besser, dass sich ein kostspieliger Wechsel tatsächlich lohnt? Das Safari-Surfen macht auf dem iPhone 3 GS endlich Spaß. Jetzt bräuchte es nur noch einen austauschbaren Akku. Der AZ-Testbericht, Teil 2.

Drei Tage bin ich also schon inzwischen durchaus angeknipster Proband der Herren Jobs und Obermann. Drei Tage, in denen ich als größter Angeber der Stadt gelte (und das will was heißen in München!), weil ich jetzt immer mit zwei iPhones rumrenne: Meinem alten (natürlich auch mit 0S 3.0 aufgepimpten) Erstling vom November 2007 und dem neuen 3 GS als Testgerät von T-Mobile.

Meistens liegen sie sogar nebeneinander, ich will sie ja gescheit vergleichen in diesem 14-Tage-Test. Von außen scheinbar Zwillinge, trennt sie bei den inneren Werten doch einiges. Doch ist beim Neuling wirklich alles so viel besser, dass sich ein kostspieliger Wechsel tatsächlich lohnt?

Heute im iPhone-Test (2): Der Akku und das Tempo

Die Geschwindigkeit ist bislang – neben so mancher Spielerei – das beeindruckendste am 3 GS. Das S steht ja für Speed und ist in diesem Fall mehr als ein Marketinggag. Es ist nicht weniger als: die Wahrheit. Und zwar eine durchaus atemberaubende. Bisher war’s ja so: Man schwärmt vom iPhone, preist seine Spielereien, führt die besten Apps vor. Spätestens, wenn man genötigt wird, auf Safari zu drücken, aber gerät man in Erklärungsnot.

Bei der ersten Generation baute sich das Internet so langsam auf, dass man zwischendurch prima Zeitung lesen konnte. Unweigerlich fühlte man sich an Zeiten erinnert, in denen man mit einem Akkustikmodem mit 14.400 bits pro Sekunde surfte. Und jetzt? Macht das Safari-Surfen endlich Spaß. Das 3 GD ist ein echter Speed-Macher, die Seiten bauen sich im Nu auf, auch größere Bildergalerien lassen sich flott durchblättern. Doppelt so schnell wie bisher gehe alles mit dem neuen iPhone, wirbt Apple. Zuhause habe ich VDSL, den Telekom-Turbobeschleuniger, das hier aber ist (zumindest gefühlt) noch schneller. Besonders bemerkenswert ist das, wenn man das iPhone 1 und das 3 GS nebeneinander legt und gleichzeitig an die Start schickt – wie ein Opel Astra gegen einen Ferrari GT.

Natürlich benötigt der Ferrari mehr Sprit als der Astra. Das aber soll ja beim neuen iPhone ganz anders sein. Mindestens ein Fünftel weniger Verbrauch soll das 3 GS haben, also eine um 20 Prozent bessere Akkukapazität. Mit Verlaub: das reicht mir nicht. Das iPhone ist und bleibt – unabhängig von der Generationsfrage – ein Akkufresser, mindestens einmal am Tag muss es ans Ladekabel. Da unterscheidet sich das neue iPhone nicht von seinen Vorgängern, und ob es nun eine halbe Stunde früher oder später nach Strom verlangt, ist mir auch egal. Abhilfe leisten könnte da nur ein austauschbarer Akku, so dass man immer einen zweiten im Gepäck hätte. Führt Apple bestimmt mal ein – in der fünften Generation.

Wenn man aber schon weiß, dass der Akku den Tag nicht übersteht, wäre wenigstens eine prozentuale Akku-Anzeige anstelle des Grün-Rot-Wechsels bei 20 Prozent angesagt. Ist bisher nur mit Jailbreak möglich. Der kam bisher für mich nicht in Frage.

Trotzdem hätte ich mal ein paar Fragen an die Telekom: Müssen solch höhe Ablösegebühren für treue Bestandskunden von 25 EUR pro Monat laufender Vertragsrestzeit wirklich sein? Wie kann es sein, dass am Freitag, dem ersten Tag des neuen iPhones, manche Hotline-Mitarbeiter von 25 EUR auf 15 EUR runtergegangen sind, wie aus diversen Onlineforen ersichtlich ist (z.B. iphone-ticker.de), andere aber nicht? Warum zahlen Bestandskunden, deren Vertrag noch über 18 Monate läuft, angeblich gar keine Ablöse? Und was passiert, da ich jetzt für 12 Monate Ablöse zahlen soll, wenn im Sommer 2010 das iPhone 4 kommt? Wir werden mal nachhören bei T-Mobile.

Zwischenfazit nach dem 2. Test: Allein der Speed spricht schon eindeutig für das neue 3 GS. In der 3. Folge testen wir: die neue Kamera und die Video-Funktion.

Nachtrag

Wir haben gerade bei T-Mobile-Sprecher Alexander Graf von Schmettow nachgehört, was die Ablösezahlungen bei Altkunden angeht. „Wer sich im November 2007 ein iPhone der ersten Generation gekauft und seit dem nichts am Vertrag geändert hat, zahlt in der Regel gar nichts“, erklärt von Schmettow. So wolle man die Treue speziell der ersten iPhone-Kunden belohnen. Ansonsten gelte: Wer einen mindestens seit einem Jahr laufenden Vertrag habe, könne ein „Upgrade anytime“ wählen und müsse für jeden noch laufenden Monat bis zum eigentlichen Ende der 24-Monate-Vertragslaufzeit 25 EUR pro Monat zahlen. Dass dies am Freitag zeitweise nur 15 EUR waren, habe an einem internen Kommunikationsproblem gelegen. „Da haben diejenigen, denen irrtümlicherweise günstigere Konditionen zugesagt wurden, halt Glück gehabt.“ Der T-Mobile-Sprecher verweist darauf, dass dieses vorzeitige Vertrags-Upgrade ohnehin eine nur fürs IPhone mögliche Sonderkulanz sei und kommentiert die Debatte über zu hohe Ablösesummen süffisant: „Das Thema iPhone ist halt so emotional behaftet, selbst bei Wirtschaftsvertretern, dass man da die betriebswirtschaftlichen Notwendigkeiten zuweilen außer Acht lässt.“ Einen praktischen Tipp fürs Altgerät hat der T-Mobile-Sprecher auch noch: „Schreiben Sie ruhig, dass man´s bei Ebay einstellen kann und somit einen Teil der Kosten refinanzieren kann.“ Derzeit ist übrigens das iPhone 3GS mit der Speicherkapazität 32 GB schon ausverkauft, es kann nur vorbestellt werden. Bei T-Mobile rechnet man aber gegen Ende der Woche mit neuen Lieferungen

Gunnar Jans

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