Daimler rechnet mit noch weniger Gewinn

Der Autobauer hat nach einem Gewinnrückgang im dritten Quartal seine Erwartungen für den Rest des Jahres erneut nach unten korrigiert. Ein Grund ist der deutliche Ergebnis-Einbruch bei der Sparte Mercedes.
von  Abendzeitung
Der Stern glänzt derzeit kaum
Der Stern glänzt derzeit kaum © dpa

Der Autobauer hat nach einem Gewinnrückgang im dritten Quartal seine Erwartungen für den Rest des Jahres erneut nach unten korrigiert. Ein Grund ist der deutliche Ergebnis-Einbruch bei der Sparte Mercedes.

Der Autokonzern Daimler hat nach unerwartet schwachen Drittquartalszahlen seine Schätzungen für das Gesamtjahr 2008 gesenkt. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) solle nun nur noch mehr als sechs Milliarden Euro betragen, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Stuttgart mit.

Die ursprüngliche Prognose hatte Vorstandschef Dieter Zetsche zum Halbjahr bereits von 7,7 Milliarden auf einen Wert von rund 7 Milliarden Euro gesenkt. Diese Prognose sei allerdings mit großen Unsicherheiten behaftet, hieß es. Zetsche sagte am Donnerstag: «Wir stehen vor einer Situation, die sehr herausfordernd ist.» In allen Geschäftsfeldern würden konsequent Effizienzprogramme umgesetzt. Der Umsatz wird nun nur noch leicht unter dem Vorjahreswert von 99,4 Milliarden Euro erwartet. Bislang war der Autobauer von einem leichten Erlösanstieg gegenüber 2007 ausgegangen. Daimler verfüge aber trotz der Finanzkrise über eine solide Finanzlage, die bis Ende des Geschäftsjahres stabil bleiben sollte, hieß es weiter. Die Kennziffern verfehlten sämtliche Analystenschätzungen und sorgten neben dem ausgesetzten Aktienrückkaufprogramm für einen deutlichen Kursverfall an der Börse. Die Daimler-Aktie sackte nach der Zahlenvorlage auf 22,28 Euro ab und notierte damit fast 8 Prozent unter Vortagesniveau, während der Dax 3,6 Prozent verlor.

Absatzkrise in den USA

Die Absatzkrise auf den Automobilmärkten besonders in den USA hat bei der Mercedes-Benz-Autogruppe den Ertrag im dritten Quartal einbrechen lassen. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) fiel von 1,3 Milliarden Euro im Vorjahr auf 112 Millionen Euro. Beim Gesamtabsatz einschließlich Nutzfahrzeuge verbuchten die Stuttgarter einen Rückgang um drei Prozent auf 522.500 Fahrzeuge.

Wie Daimler weiter mitteilte, sank das Konzern-Ebit im dritten Quartal von 1,89 Milliarden auf 648 Millionen Euro. Analysten hatten im Schnitt mit einem Ebit von 1,296 Milliarden Euro gerechnet. Der Überschuss lag bei 213 Millionen Euro, verglichen mit der Konsensprognose von 895 Millionen Euro. Im dritten Quartal des Vorjahres hatte Daimler noch einen Fehlbetrag von 1,5 Milliarden Euro beim Ergebnis nach Steuern verbucht. Grund dafür waren damals milliardenschwere Belastungen durch die Beteiligung an dem defizitären US-Autohersteller Chrysler. Der Umsatz ermäßigte sich um sieben Prozent auf 23,8 Milliarden Euro und liegt damit ebenfalls unter der Analystenschätzung von 24,8 Milliarden Euro. Das Aktienrückkaufprogramm wurde vorläufig ausgesetzt. Infolgedessen «kann es sein, dass Daimler sein ursprüngliches Ziel nicht erreichen wird, 10 Prozent der ausstehenden Aktien zurückzukaufen», hieß es weiter. (dpa-AFX/AP)

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