Commerzbank streicht Filialnetz nicht zusammen

Anders als mancher Wettbewerber will die Commerzbank ihr Filialnetz nicht radikal ausdünnen. "Auch wir müssen intensives Kostenmanagement betreiben, aber wir werden keinen Kahlschlag im Filialgeschäft machen", sagte der seit Mai amtierende Privatkundenvorstand Michael Mandel.
dpa |
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Hauptsitz der Commerzbank in Frankfurt am Main. Foto: Frank Rumpenhorst
dpa Hauptsitz der Commerzbank in Frankfurt am Main. Foto: Frank Rumpenhorst

Frankfurt/Main - "Unser Plan ist, Ergebnissteigerung vor allem über Wachstum zu organisieren und nicht allein über Sparprogramme." Aktuell hat die Commerzbank bundesweit 1050 Filialen.

Kräftig verringern will die deutsche Nummer zwei unter den Geschäftsbanken ihre Produktauswahl. "Wir wollen künftig mit weniger als 200 verschiedenen Produkten auskommen. Gestartet sind wir mit rund 460, davon haben wir bereits rund 100 aus dem Regal genommen, etwa spezielle Depotmodelle und Einlagenprodukte."

Rechtsrahmen verhindert Digitalisierung von Bankkgeschäften

Mandel kritisierte, dass der Rechtsrahmen an manchen Stellen eine noch stärkere Digitalisierung der Angebote verhindere. "In der deutschen Gesetzgebung gibt es noch einige Punkte, über die man durchaus nachdenken könnte - zum Beispiel, dass ein Kreditgeschäft auf Papier mit Unterschrift abgeschlossen werden muss. Wir würden gerne einen Ratenkredit mit drei Klicks in der App anbieten. Wenn wir das Bankgeschäft in Deutschland und Europa wirklich digitalisieren wollen, müssen wir auch ein paar alte Zöpfe abschneiden."

Mit der Trendwende im lange schwächelnden Privatkundengeschäft der Commerzbank zeigte sich Mandel zufrieden. "Nachlassen dürfen wir aber auf keinen Fall. Wir befinden uns nach wie vor in einem schwierigen Umfeld, wir haben seit fünf Jahren Gegenwind - und ein Ende der Niedrigzinsphase ist nicht in Sicht." Am kostenlosen Girokonto will die Bank dennoch festhalten und Strafzinsen für Privatkunden weiter vermeiden: "Aktuell planen wir nicht, bei Privatkunden einen Preis auf deren Einlagen zu schreiben und Negativzinsen zu erheben."

Lesen Sie hier: Springer-Chef: Digitalisierung betrifft alle Branchen

Bei den Neukunden legt die Commerzbank nach eigenen Angaben weiterhin zu. Seit Ende 2012 bis einschließlich Juni 2016 gewann die Bank etwa 940 000 zusätzliche Kunden. 2012 hatte sich der Dax-Konzern zum Ziel gesetzt, bis Ende 2016 eine Million zusätzliche Kunden zu gewinnen und mit Privatkunden operativ mehr als 500 Millionen Euro im Jahr zu verdienen. "Wir sind sehr sicher, dass wir bis zum Jahresende unser Ziel von einer Million zusätzlicher Kunden im Privatkundengeschäft erreichen werden. Das Ziel, 500 Millionen Euro zu verdienen, haben wir ja bereits 2015 geschafft", sagte Mandel. Im Schnitt verdiene die Bank nach 18 Monaten mit neuen Kunden Geld.

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