Commerzbank schreibt schwarze Zahlen
Die Commerzbank hat sich im vergangenen Jahr wieder in die schwarzen Zahlen gearbeitet. Trotz hoher Kosten für den Konzernumbau und Verlusten beim Abbau von Altlasten erwirtschaftete das Institut 78 Millionen Euro Überschuss, wie die Commerzbank mitteilte.
Frankfurt/Main - Damit übertraf das Geldhaus die Erwartungen von Analysten. Ein Jahr zuvor stand unter dem Strich ein Verlust von 47 Millionen Euro. Damals hatten der Bank unter anderem hohe Abschreibungen auf Steueransprüche und Belastungen durch den Verkauf der Bank Forum in der Ukraine zugesetzt.
Commerzbank-Chef Martin Blessing bezeichnet das Ergebnis in einer Mitteilung als solide: "Was wir uns für 2013 vorgenommen hatten, konnten wir planmäßig umsetzen." Der Vorstand hatte 2013 zu einem Übergangsjahr erklärt, in dem der Konzernumbau vorangetrieben werden sollte. Für die Neuausrichtung - unter anderem mit Stellenabbau und Investitionen ins Privatkundengeschäft - legte die Bank fast 500 Millionen Euro zurück. Dennoch konnte das Institut die Gesamtkosten auf 6,8 Milliarden Euro leicht drücken.
Im operativen Geschäft musste die Commerzbank allerdings Federn lassen: Das Ergebnis sackte um fast 40 Prozent auf 725 Millionen Euro ab. Zu schaffen machten der Bank dabei die niedrigen Zinsen. Zudem musste die Bank mehr Geld für das Risiko von Kreditausfällen zurücklegen. Das bekam vor allem die Mittelstandssparte - zuletzt die größte Gewinnstütze der Commerzbank - zu spüren.
Zuwächse gab es im Osteuropa-Geschäft. Das Privatkundengeschäft hielt den operativen Gewinn mit 225 Millionen Euro praktisch stabil. Ursprünglich hatte die Bank wegen des laufenden Umbaus der Sparte lediglich ein ausgeglichenes Ergebnis angekündigt.
Die konzerneigene "Bad Bank" profitierte von der weltweit lockeren Geldpolitik der Notenbanken. Ihre Aufgabe ist es, die nicht mehr zum Kerngeschäft zählenden Anlagen wie Schiffsfinanzierungen, Staatsanleihen und gewerbliche Immobilienkredite abzuwickeln. Dank der Jagd von Investoren auf aussichtsreiche Anlagen konnten beim Verkauf der Bestände vergleichsweise gute Preise erzielt werden. Die Sparte reduzierte deshalb ihren operativen Verlust um fast ein Drittel auf 1,07 Milliarden Euro.
Loswerden will die Bank nun noch Altlasten im Wert von 116 Milliarden Euro. Weil der Abbau schneller voranging als erwartet, plant das Institut optimistischer: Bis Ende 2016 soll der Bestand nun auf rund 75 Milliarden Euro sinken, bislang lag das Ziel bei 90 Milliarden.
Auch bei der Stärkung ihrer Kapitalpuffer kam die Commerzbank schneller voran als geplant. Die harte Kernkapitalquote unter Einbeziehung aller künftig geltenden Regeln ("Basel III") kletterte binnen Jahresfrist von 7,6 auf 9,0 Prozent. Damit hat die Commerzbank ihr erst für 2016 angestrebtes Ziel bereits erreicht. Nun will der Vorstand die Quote bis 2016 auf mehr als 10 Prozent steigern. Eigenkapital gilt als wichtiger Puffer gegen Krisen.
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