Claus Weselsky: Bahn muss für Entlastung sorgen

Fahrgästen sind die vergangenen Tarifverhandlungen zwischen GDL und Deutscher Bahn mit tagelangen Streiks noch im Gedächtnis. Bald beginnt die nächste Runde. Diesmal im Fokus: Die Arbeitszeiten der Lokführer. GDL-Chef Claus Weselsky fordert mehr "Work-Life-Balance".
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Claus Weselsky sorgt sich um die Work-Life-Balance der Lokführer.
dpa Claus Weselsky sorgt sich um die Work-Life-Balance der Lokführer.

Berlin - Diesmal geht es ihm um die Arbeitszeit: GDL-Chef Claus Weselsky hat vor den anstehenden Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn eine tatsächliche Entlastung der Lokführer gefordert. Die Überstunden seien bisher im überwiegenden Teil ausgezahlt worden.

Zwar habe der ein oder andere Lokführer so mehr in der Tasche. "Aber die Forderung, wieder Überstunden zu leisten und Mehrarbeit zu bringen, die bleibt bestehen", kritisierte der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur.

Neben der Forderung nach vier Prozent mehr Gehalt möchte der GDL-Chef deshalb mehr Entlastung für die Lokführer durchsetzen. Die offiziellen Verhandlungen sollen noch im September beginnen, bevor die Friedenspflicht ausläuft. Einen genauen Verhandlungstermin gebe es aber noch nicht. Im Fokus stehe diesmal die sogenannte Work-Life-Balance der Lokführer, also ein angemessener Ausgleich von Arbeits- und Privatleben. Deshalb fordere die GDL auch nur vier Prozent mehr Gehalt, erklärte Weselsky.

Bereits in der vergangenen Tarifrunde hatten sich GDL und Bahn darauf geeinigt, dass kein Lokführer mehr als 80 Überstunden pro Jahr sammeln soll. "Wir stellen aber ernüchtert fest, dass die Bahn noch nicht ausreichend Einstellungen vorgenommen hat", sagte Weselsky. Die angekündigte Neuanstellung von 1200 Lokführern sei ein "Offenbarungseid" schlechter Personalplanung.

Die Lokführer-Gewerkschaft hatte zwischen September 2014 und Mai 2015 insgesamt neun Warnstreiks und Streiks organisiert, um eigenständige Tarifverträge für das gesamte Zugpersonal zu erzwingen. Vor dem Start der nächsten Tarifrunde scheint Weselsky aber weniger auf Krawall gebürstet: "Wir haben bewiesen, dass wir uns auseinander- und durchsetzen können. Ich gehe davon aus, wir brauchen keinen erneuten Beweis dafür."

Auch in Richtung der Fahrgäste, die während der vergangenen Streiks zu Hunderttaussenden an deutschen Bahnhöfen gestrandet waren, gibt sich Weselsky versöhnlich. Er plane vorab keine tagelangen Ausstände. "Wir haben eine klare Botschaft. Wir wollen verhandeln."

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