Chinas Wirtschaftsdaten enttäuschen - Nachlassende Dynamik

China hat sich von der Corona-Pandemie relativ schnell erholt, auch wirtschaftlich. Nun gibt es Anzeichen dafür, dass der weitere Weg nach oben schwierig sein dürfte.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Ein Mitarbeiter mit Mundschutz wartet in einem Geschäft in Peking auf Kunden. Der Umsatz im chinesischen Einzelhandel ging im Juli um 1,1 Prozent zurück.
Mark Schiefelbein/AP/dpa/dpa Ein Mitarbeiter mit Mundschutz wartet in einem Geschäft in Peking auf Kunden. Der Umsatz im chinesischen Einzelhandel ging im Juli um 1,1 Prozent zurück.

Peking - In China haben enttäuschende Daten zur Industrieproduktion und zur Umsatzentwicklung im Einzelhandel Hinweise auf eine nachlassende Konjunkturdynamik geliefert.

Im Juli sei die Industrieproduktion zwar gestiegen, wie das nationale Statistikamt mitteilte. Der Zuwachs habe aber im Jahresvergleich 4,8 Prozent betragen, während Analysten mit einem stärkeren Anstieg um 5,2 Prozent gerechnet hatten.

Noch deutlicher fiel der Dämpfer im Einzelhandel aus. Hier meldete die Statistikbehörde für Juli einen Umsatzrückgang von 1,1 Prozent im Jahresvergleich. Analysten hatten hingegen mit einem leichten Zuwachs um 0,1 Prozent gerechnet und damit erstmals in diesem Jahr eine Rückkehr des Einzelhandels in die Wachstumszone erwartet.

Nach Einschätzung des Experten Hao Zhou von der Commerzbank zeigen die Daten eine "nachlassende Wirtschaftsdynamik" in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt. Chinas Wirtschaft habe sich mittlerweile weitgehend von den Folgen der Corona-Pandemie erholt. Die Führung in Peking habe daher ihre Konjunkturmaßnahmen ein Stück weit zurückgefahren, weil mittlerweile zunehmend die Folgen einer hohen Verschuldung in den Vordergrund rücken.

Chinas Wirtschaft konnte sich zuletzt vom Corona-Einbruch erholen, weil das Land die Pandemie weitgehend unter Kontrolle gebracht hat. Deutlich machen sich auch die Stützungsmaßnahmen bemerkbar, die die Regierung wegen des Corona-Ausbruchs auf den Weg gebracht hatte. Belastend wirken hingegen die Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China.

Der Experte Hao Zhou erwartet, dass die chinesischen Behörden weitere Konjunkturmaßnahmen in den kommenden Monaten nur vorsichtig umsetzen werden. Daher sei damit zu rechnen, "dass sich Chinas Wachstumsdynamik ab dem dritten Quartal spürbar verlangsamen wird".

© dpa-infocom, dpa:200814-99-164531/3

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
Teilen
lädt ... nicht eingeloggt
 
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.