Chancengleichheit für alle Stellen-Bewerber

Ob groß, klein, deutsch oder Ausländer, Mann oder Frau: Jeder soll die gleichen Chancen haben: Fünf große Unternehmen wollen in Zukunft Bewerbungen ohne Alter, Name und Foto haben.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Illustration
dpa Illustration

MÜNCHEN - Ob groß, klein, deutsch oder Ausländer, Mann oder Frau: Jeder soll die gleichen Chancen haben: Fünf große Unternehmen wollen in Zukunft Bewerbungen ohne Alter, Name und Foto haben.

Gleiche Chancen für Fritz und Mehmet: Fünf große Unternehmen wollen in Deutschland künftig Bewerbungen ohne Alter, Namen und Foto entgegennehmen, berichtet die „FAZ“. Dadurch sollen beispielsweise türkischstämmige Bewerber bessere Chancen bekommen.

Das Projekt geht auf die Antidiskriminierungsstelle des Bundes zurück. Sie gewann drei deutsche Dax-Unternehmen sowie die Konsummittelhersteller Procter und Gamble und L'Oréal für den Versuch, fairere Regeln für die Bewerbungsverfahren einzuführen. Die weiteren Teilnehmer sollen im August der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Mit den anonymisierten Bewerbungen soll eine Benachteiligung von ethnischen Minderheiten oder Älteren verhindert werden. Bewerber müssen dann weder ein Foto, noch den Namen, die Anschrift, das Geburtsdatum, den Geburtsort und den Familienstand angeben. „Nur die Qualifikation zählt“, sagte die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle, Christine Lüders. „Unsere tägliche Beratungsarbeit belegt, dass allein die Angabe eines türkischen Nachnamens die Chance auf eine Einladung zum Gespräch deutlich reduziert.“ Allerdings schütze das Verfahren nicht vor Vorurteilen im weiteren Einstellungsverfahren wie beispielsweise im Vorstellungsgespräch.

„Doch manchmal ist es schon Gold wert, überhaupt eingeladen zu werden, um gegen die Schere im Kopf anzukommen“, sagte Lüders. In den Vereinigten Staaten und in Frankreich sind anonymisierte Bewerbungen in vielen Unternehmen schon lange üblich. Damit schützen sich die Firmen gegen Klagen abgewiesener Bewerber wegen Diskriminierung und gegen die Auswirkungen von Vorurteilen in der eigenen Personalabteilung. Die Antidisikriminierungsstelle des Bundes besteht seit 2006. Sie berät Betroffene über das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG). Bisher sind rund 10000 Beschwerden bei der Stelle eingegangen.

  • Themen:
Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
Teilen
lädt ... nicht eingeloggt
 
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.