CeBIT 2013: Tauschen ist in
Ein Entrümpler hat einmal gesagt, er meide die Möbelabteilungen der Kaufhäuser. Denn sie versetzten ihn in melancholische Stimmung, weil er nur zukünftigen Sperrmüll sehe. Man mag lange darüber philosophieren, dass viele Konsumgüter im Augenblick des Kaufs schon veraltet sind und bereits mit einem Stuhlbein im Müllcontainer stehen.
Aber darin liegt auch eine Chance: Das Herz hängt weniger an den Sachen. Man kann sie leichter weitergeben und mit Leuten tauschen, die nicht so scharf auf das allerneueste Modell sind. Mittlerweile ist das eine erfolgreiche Geschäftsidee: Beim Car-Sharing spart man sich mühselige Werkstattbesuche und hat selbst kein Auto als Klotz am Bein.
Einer meiner Nachbarn ist ein überzeugter Couch-Surfer: So nennt sich ein internetbasiertes Gastfreundschaftsnetzwerk, mit dem man im Tausch gegen die entsprechende Gegenleistung kostenlose Unterkünfte und Freunde in fremden Städten finden kann. Bei Kinderkleidung ist der Tausch sowieso an der Tagesordnung. Und es gibt einen Hersteller, der Spielzeug nicht verkauft, sondern im Abo verleiht.
Tauschen und teilen – endlich mal ein sympathischer Trend! Ich persönlich fände es schön, wenn man Fotoapparate und Computer nur für ein, zwei Jahre mieten und dann beim Hersteller wieder gegen ein neues Modell eintauschen könnte. Nur für den Partnertausch bin ich nicht zu haben. Da bleibe ich streng konservativ.
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