Bundestag verlängert betäubungslose Ferkelkastration

Unter der Kritik von Opposition und Tierschützern hat der Bundestag einer Verlängerung der betäubungslosen Kastration von Ferkeln zugestimmt. Der Bundestag verschob das für das Jahresende geplante Verbot um zwei Jahre.
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Das allgemeine Gebot, Ferkel vor der Kastration zu betäuben, kommt frühestens in zwei Jahren.
Carmen Jaspersen/dpa Das allgemeine Gebot, Ferkel vor der Kastration zu betäuben, kommt frühestens in zwei Jahren.

Berlin - Unter der Kritik von Opposition und Tierschützern hat der Bundestag einer Verlängerung der betäubungslosen Kastration von Ferkeln zugestimmt. Der Bundestag verschob das für das Jahresende geplante Verbot um zwei Jahre.

Die Verschiebung hatten Vertreter der Landwirtschaft und der Fleischindustrie gefordert. Ihr Argument: Die Branche sei noch nicht so weit, das Verbot flächendeckend umzusetzen.

In Deutschland werden Millionen männlicher Ferkel kurz nach der Geburt betäubungslos kastriert. Das soll verhindern, dass das Fleisch den von vielen als unangenehm empfundenen Ebergeruch entwickelt.

Die frühere Landwirtschaftsministerin Renate Künast (Grüne) warf der großen Koalition vor, sie sei der "parlamentarische Arm von Bauernverband und Schlachtindustrie" und trete den Tierschutz mit Füßen. Kritik kam auch von Greenpeace, dem Deutschen Tierschutzbund und dem Verein ProVieh. Der Präsident des Tierschutzbundes, Thomas Schröder, sagte, es gebe bereits drei tierschutzgerechte praktikable Alternativen.

Dem widersprach die Koalition. Die vorhandenen Alternativmethoden seien noch nicht vollkommen, sagte die Tierschutzbeauftragte der SPD-Fraktion, Susanne Mittag. So seien etwa die Geräte für eine Betäubung mit Isodluran noch nicht ausreichend vorhanden.

Bauernpräsident Joachim Rukwied forderte einen geregelten Ausstieg aus der betäubungslosen Ferkelkastration. Die zwei Jahre Aufschub müssten genutzt werden, um pragmatische Lösungen für alle Betriebe und Betriebsgrößen zu finden.

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