Bundesbank: Trumps Zölle erhebliches Risiko für Deutschland

US-Präsident Donald Trump hat Zölle auf Stahl und Aluminium auf den Weg gebracht und droht mit weiteren Schritten. Die Bundesbank warnt vor schmerzhaften Folgen für die Exportnation Deutschland.
dpa |
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Bundesbank-Präsident Nagel befürchtet Schäden für die deutsche Wirtschaft im Falle neuer Zölle unter Trump (Archivbild).
Bundesbank-Präsident Nagel befürchtet Schäden für die deutsche Wirtschaft im Falle neuer Zölle unter Trump (Archivbild). © Marcus Brandt/dpa
Frankfurt/Main

Die Bundesbank warnt erneut vor schweren Schäden für die deutsche Wirtschaft, sollte US-Präsident Donald Trump seine Zolldrohungen aus dem Wahlkampf wahr machen. Ein Abschottungskurs der USA unter Trump würde die Exportnation Deutschland besonders treffen und "erhebliche Risiken für das Wirtschaftswachstum" mit sich bringen, sagte Bundesbank-Präsident Joachim Nagel in Frankfurt. 

So könnte die deutsche Wirtschaftsleistung im Jahr 2027 nach Modellrechnungen um fast 1,5 Prozentpunkte niedriger ausfallen als bisher prognostiziert. "Auch die Inflation könnte angefacht werden, wenngleich das Ausmaß sehr unsicher ist." Es handle sich um ein hypothetisches Szenario, betonte Nagel. 

Neue Zölle unter Trump gelten als größtes Risiko für die deutsche Wirtschaft, die bereits zwei Jahre in Folge geschrumpft ist. Für dieses Jahr erwarten die Bundesregierung und führende Ökonomen allenfalls ein Mini-Wachstum. Schon im November hatte Nagel gewarnt, Trumps Zolloffensive könne Deutschland ein Prozent des Bruttoinlandsprodukts kosten. Die USA sind der wichtigste Handelspartner für Deutschland. 

Macht Trump seine Ankündigungen wahr?

In ihrer Rechnung legt die Bundesbank die Wahlkampf-Ankündigungen Trumps zugrunde: Für Importe aus China würden die Zölle demnach auf 60 Prozent steigen, während Produkte aus Deutschland und anderen Ländern mit einem Zollsatz von 10 Prozent belegt würden. 

Bisher hat die US-Regierung zusätzliche Zölle von 10 Prozent auf chinesische Waren umgesetzt. Zölle von 25 Prozent auf Aluminium und Stahl wurden für März angekündigt, Zölle in gleicher Höhe gegen Mexiko und Kanada stehen im Raum. Zudem hat Trump kürzlich eine Anordnung unterschrieben, wonach überall dort Zölle angehoben werden sollen, wo die USA derzeit weniger verlangen als ihre Handelspartner. Er stellte weitere Zoll-Ankündigungen in Aussicht, etwa mit Blick auf Autos, Computer-Chips und Pharmazeutika. 

Neben US-Zollerhöhungen berücksichtigte die Bundesbank weitere angekündigte Maßnahmen wie Steuerentlastungen und eine groß angelegte Abschiebung von Einwanderern in den USA. Zudem ging sie davon aus, dass Handelspartner mit Vergeltungszöllen reagieren - so, wie es die EU angekündigt hat. 

Zölle träfen die USA selbst

Fazit: "Die deutsche Wirtschaft würde erheblich unter einem solchen Politikschwenk leiden", sagte Nagel. Eine Abwertung des Euro könne zwar die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Exporteure stärken. Aber das reiche nicht, um die negativen Effekte zu kompensieren. 

Die USA würden ebenfalls unter neuen Zöllen leiden, sagte Nagel. "Kaufkraftverluste und erhöhte Kosten für Vorleistungen wiegen schwerer als etwaige Wettbewerbsvorteile für die US-Industrie." Auch die Inflationsrate würde kräftig steigen. "Anders als von der Regierung angekündigt, sollten die Folgen der Zölle für die USA somit negativ sein."

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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