Bundesagentur veröffentlicht Januar-Arbeitslosenzahlen

Frost und Schnee haben die Zahl der Arbeitslosen im Januar wieder über die Drei-Millionen-Marke schnellen lassen.
von  dpa

Das kühle Winterwetter ist schuld: Die Zahl der Arbeitslosen ist im Januar wieder über die Drei-Millionen-Marke geklettert

Nürnberg - Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Januar um 263 000 auf 3 136 000 gestiegen. Das sind aber 2000 weniger als vor einem Jahr. Wie die Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag in Nürnberg mitteilte, legte die Arbeitslosenquote im Vergleich zum Dezember um 0,6 Punkte auf 7,3 Prozent zu.

Mitten im Winter zeigen sich nach Beobachtungen der Bundesagentur für Arbeit (BA) aber bereits erste Lichtblicke. Viele Unternehmen rüsteten sich bereits für den in diesem Jahr erwarteten Konjunkturaufschwung, indem sie verstärkt neue Mitarbeiter suchten. Nach einer eher abwartenden Haltung im Vorjahr hätten Firmen wieder mehr freie Stellen ausgeschrieben. Die Bundesagentur verweist dabei auf den von ihr monatlich ermittelten Stellenindex BA-X; der Seismograph für die Arbeitskräftenachfrage legte im Januar um drei Zähler auf 156 Punkte zu.

Betroffen von dem starken Anstieg der Arbeitslosenzahl im Januar waren vor allem Beschäftigte in Außenberufen, wie Bauarbeiter, Gärtner und Mitarbeiter im Landschaftsbau. Wegen des kühlen Winterwetters ruhe derzeit auf vielen Baustellen die Arbeit, neue Bauprojekte würden erst zum Frühjahr begonnen. "Das bekommen nicht nur die Baufirmen, sondern auch die Zulieferbetriebe zu spüren", gab etwa der Konjunktorforscher Steffen Henzel vom Münchner Ifo-Institut zu bedenken. Zudem trenne sich der Handel nach dem Weihnachtsgeschäft von Saisonkräften. Auch endeten zum Jahresende viele befristeten Arbeitsverträge.

Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) sieht den Arbeitsmarkt bei stabiler Beschäftigung in guter Verfassung. „Erfreulich ist, dass der Einsatz von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen diese Entwicklung stützen konnte. Die Schwerpunktsetzung auf gezielte Weiterbildung zeigt die gewünschte Wirkung“, heißt es in einer am Donnerstag in Berlin veröffentlichten Stellungnahme. Aufgabe bleibe es, auch jene zu erreichen, die bisher nicht davon profitieren konnten. Für eine starke Wirtschaft und einen stabilen Arbeitsmarkt hat nach Nahles' Worten die Sicherung und Förderung von Fachkräften hohe Bedeutung. „Unternehmen, die ihre älteren Beschäftigten leichtfertig zu früh gehen lassen, werden große Schwierigkeiten haben, ausreichend Fachkräftenachwuchs zu finden.“ Daher gingen „alle Debatten um drohende sogenannte Frühverrentungen an der Realität in den Betrieben vorbei“, trat die Ministerin Kritikern ihres Rentenpaketes entgegen.

 

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