Brüssel verordnet Landesbanken BayernLB und NordLB Schrumpfkur

Fünf Milliarden Euro muss die BayernLB bis 2019 zurückzahlen. Im Gegenzug für die 2008 erhaltenen Staatshilfen heißt es laut EU-Kommissionsverordnung Schrumpfen.
von  dpa

Fünf Milliarden Euro muss die BayernLB bis 2019 zurückzahlen. Im Gegenzug für die 2008 erhaltenen Staatshilfen heißt es laut EU-Kommissionsverordnung Schrumpfen.

Brüssel/München - Die EU-Kommission hat den Landesbanken BayernLB und NordLB im Gegenzug für staatliche Beihilfen in Milliardenhöhe eine Schrumpfkur verordnet.

Die BayernLB muss zudem bis zum Jahr 2019 fünf Milliarden Euro an Staatshilfen zurückzahlen und damit die Hälfte der Summe, die sie bei der Notrettung 2008 vom Freistaat Bayern erhalten hat. "Die Auflagen stellen sicher, dass die Bank nicht mehr öffentliche Gelder behält als sie unbedingt braucht", sagte EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia nach der Entscheidung über das Beihilfeverfahren am Mittwoch in Brüssel.

Die EU-Kommission prüft staatliche Hilfen im Nachhinein, um zu verhindern, dass dadurch Konkurrenten benachteiligt werden. Bei der Aktion habe Deutschland sich an die Beihilferegeln gehalten, befand die Kommission.

Die NordLB hatte in den vergangenen beiden Jahren Staatshilfen in Höhe von 3,3 Milliarden Euro erhalten. Diese Geldspritze sowie den Sanierungsplan hat die EU-Kommission nun gebilligt. Die EU-Kommission geht davon aus, dass die Bank nun weniger riskante Geschäfte machen, flüssig bleiben und nach der Restrukturierung finanziell wieder gesund dastehen wird. Als Auflage für die Zustimmung aus Brüssel muss die NordLB sparen. Die Landesbank darf vorerst keine Dividenden mehr auszahlen, muss Töchter verkaufen und ihre Bilanzsumme bis 2016 um 15 Prozent reduzieren.

Die BayernLB muss deutlich stärker schrumpfen: Gemessen an ihrer Bilanzsumme von 2008 in Höhe von rund 400 Milliarden Euro muss sich die Bank auf die Hälfte verkleinern. Riskante Geschäfte im Ausland bei der Projektfinanzierung und im Immobilienbereich muss die zweitgrößte deutsche Landesbank reduzieren sowie Zukäufe und Dividenden begrenzen. Verkauft werden sollen diverse Auslandsstandorte, die Wohnungstochter GBW mit 33 000 Wohnungen in Bayern, die ungarische Tochter MKB sowie die Landesbausparkasse LBS. Die LBS übernehmen auf Druck der EU die bayerischen Sparkassen für rund 820 Millionen Euro, um damit einen Beitrag zu leisten. Ihnen gehörte die BayernLB früher zur Hälfte.

In der Finanzkrise hatte sich die BayernLB mit riskanten US-Wertpapieren und der Übernahme der Kärntner Hypo Group Alpe Adria verhoben und wurde 2008 mit staatlicher Hilfe vor der Pleite gerettet. Die EU-Kommission musste dies rückwirkend billigen. "Die EU-Kommission geht davon aus, dass der Sanierungsplan die Bank wieder lebensfähig macht, so dass sie ohne staatliche Hilfe auskommt", schrieb die EU-Kommission. Die Eigentümer der Bank würden sich auf diese Weise ausreichend an den Kosten der Sanierung beteiligen. Nachteile für Wettbewerber seien nicht zu erwarten.

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