Britische Notenbank legt Stresstest-Ergebnis für Banken vor
London - Noch nie seien die Kriterien für die sieben größten Banken des Landes so streng gewesen, hieß es in einer Studie von Goldman Sachs. So haben die Bankenaufseher die Folgen eines starken Abschwungs, einer Abwertung des Pfunds um ein Viertel sowie mögliche Kreditausfälle infolge einer starken Arbeitslosigkeit und anziehenden Zinsen untersucht.
Im Fokus stehen vor allem Barclays, Lloyds und Standard Chartered. Diese drei Häuser wollen entweder ihre Dividenden erhöhen oder erstmals seit längerer Zeit wieder die Aktionäre direkt am Gewinn beteiligen. Das dürfen sie aber nur, wenn die Notenbank dafür grünes Licht gibt. Die Notenbank hatte den Stresstest vor vier Jahren als Folge der globalen Finanzkrise gestartet und führt ihn seitdem jährlich durch. Der 2017er-Stresstest ist dabei der erste, der auch die Folgen des Austritts Großbritanniens aus der Europäischen Union (Brexit) berücksichtigt.
2016 fiel die Royal Bank of Scotland durch
Im vergangenen Jahr wurden zwar die Ergebnisse ebenfalls Ende November - also nach dem Brexit-Votum - veröffentlicht. Die Rahmenbedingungen wurden allerdings schon im Frühjahr, also vor der Abstimmung im Juni, festgezurrt. 2016 fiel die verstaatlichte Royal Bank of Scotland als einziges Haus durch und musste das Kapital aufbessern. Probleme hatten auch Barclays und Standard Chartered, die sich aber kein frisches Geld besorgen mussten.
Neben den bereits genannten Banken wurde die Krisenfestigkeit der HSBC, des britischen Geschäfts der spanischen Santander sowie des Immobilienfinanzierers Nationwide getestet.
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