Briefträger lassen die Post abgehen

Keine Lust auf längere Arbeitszeiten: Nach dem Scheitern der Tarifverhandlungen läuft bei der Post alles auf flächendeckende Arbeitskämpfe hinaus.
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Ein Arbeitskampf der Briefträger steht vor der Tür
dpa Ein Arbeitskampf der Briefträger steht vor der Tür

BMÜNCHEN/DÜSSELDORF - Keine Lust auf längere Arbeitszeiten: Nach dem Scheitern der Tarifverhandlungen läuft bei der Post alles auf flächendeckende Arbeitskämpfe hinaus.

Fruchtloser Verhandlungs-Marathon: Nach zähen, langwierigen Sitzungen sind die Tarifverhandlungen bei der Post am Wochenende abgebrochen worden. Jetzt steht ein Arbeitskampf vor der Tür. „Bei einem Vollstreik kann es natürlich sein, dass eine Woche lang überhaupt nichts läuft“, sagte Günter Isemeyer von der Gewerkschaft Verdi.

Verdi fordert sieben Prozent mehr Lohn, die Verlängerung des Kündigungsschutzes bis Mitte 2011 und zehn sogenannte Arbeitszeitverkürzungstage pro Jahr. Das Angebot der Post bezeichnete die Gewerkschaft als „Provokation“. Zwar scheine es, als ob die Arbeitszeit nur um eine halbe Stunde auf 39 Stunden erhöht werde. Tatsächlich sehe die Post jedoch eine Erhöhung um zweieinhalb Stunden vor, weil entsprechende Pausen wegfallen sollten. Rund 12.500 volle Arbeitsplätze wolle die Post abbauen und so 502 Millionen Euro sparen.

Unternehmen kompromissbereit

Das Unternehmen sprach hingegen von einem „sehr fairen und sehr attraktiven Angebot“ an die Mitarbeiter, das überdies „verhandelbar“ sei. Die Offerte sehe eine Lohnerhöhung von 5,5 Prozent, eine Verlängerung der Arbeitszeit um eine halbe Stunde pro Woche und eine Verlängerung des Kündigungsschutzes bis zum 30. Juni 2011 vor. Wer das Angebot ausschlage, vertrete „nicht wirklich die Interessen unserer Mitarbeiter“, sagte Personalvorstand Walter Scheurle, der selbst seine Karriere bei der Post als Briefträger begonnen hatte. Scheurle gab sich kompromissbereit: Man sei stets offen für Gespräche.

Für Verdi-Sprecher Isemeyer ist das Arbeitgeberangebot ein „Griff in die Tasche der Beschäftigten“. Die angebotenen 5,5 Prozent Lohnerhöhung entsprächen auf 26 Monate gerechnet einem Plus von 2,2 Prozent.

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