Bosch will 1600 Arbeitsplätze in Baden-Württemberg abbauen

Die Transformation hin zur Elektromobilität macht dem Automobilzulieferer Bosch zu schaffen. An zwei Standorten in Baden-Württemberg fallen in den kommenden beiden Jahren zusammen gut 1600 Arbeitsplätze weg.
dpa |
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Beim Automobilzulieferer Bosch fallen bis 2021 gut 1600 Arbeitsplätze weg. Betroffen sind zwei Standorte in Baden-Württemberg.
Sebastian Gollnow/dpa/dpa Beim Automobilzulieferer Bosch fallen bis 2021 gut 1600 Arbeitsplätze weg. Betroffen sind zwei Standorte in Baden-Württemberg.

Gerlingen - Der Automobilzulieferer Bosch will angesichts der sinkenden Nachfrage nach Diesel- und Benzinautos in den kommenden zwei Jahren gut 1600 Arbeitsplätze in Baden-Württemberg abbauen. Das bestätigte eine Bosch-Sprecherin auf Anfrage.

Betroffen sind demnach Jobs in der Antriebssparte an den Bosch-Standorten in Feuerbach und Schwieberdingen. In den Jahren 2020 und 2021 sollen in diesem Segment jeweils rund 800 Stellen in der Verwaltung, im Vertrieb und in der Forschung abgebaut werden. Zuvor hatten die "Stuttgarter Zeitung" und die "Stuttgarter Nachrichten" berichtet.

Die Sprecherin begründete den Abbau damit, dass sich die Automobilindustrie im Umbruch befinde. Die Transformation hin zur Elektromobilität sei "in vollem Gange", zu diesem strukturellen Wandel kämen ein konjunktureller Abschwung und eine schwächer werdende Nachfrage nach Diesel- und Benzinautos. Die Sprecherin sagte: "Wir tun alles, um den Wandel möglichst sozialverträglich zu gestalten." Wie genau die Stellen abgebaut würden, sei noch nicht entschieden, dazu stünden nun Gespräche mit Arbeitnehmervertretern an.

Die IG Metall Stuttgart und die IG Metall Baden-Württemberg reagierten "bestürzt" auf die Ankündigung. "Damit stellt sich der Traditionskonzern in eine Reihe mit renditegetriebenen Automobilzulieferern, deren vorrangiges Ziel es ist, die Marge zu steigern – notfalls auf dem Rücken der Beschäftigten", hieß es in einer Stellungnahme. Die Gewerkschaften forderten Bosch auf, Veränderungen gemeinsam mit den Beschäftigten anzugehen statt Personalabbau zu betreiben.

Bosch-Chef Volkmar Denner hatte bereits im August in einem Interview bekräftigt, die sinkende Nachfrage nach Dieselfahrzeugen werde zu einem spürbaren Stellenabbau führen. Denner hatte damals Abfindungsprogramme, Vorruhestandsregelungen und die Reduzierung der Zahl der temporär Beschäftigten genannt.

Die Bosch-Sprecherin sagte nun, das Unternehmen favorisiere eine Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 35 Stunden. Dies entspreche rechnerisch schon mal der Kapazität von etwa 500 Arbeitsplätzen.

Bosch beschäftigt weltweit momentan rund 410.000 Menschen, davon 140.000 in Deutschland. Bei dem Unternehmen hängen nach Angaben vom Mai weltweit etwa 50.000 Arbeitsplätze allein vom Diesel ab.

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