"Boost" oder "NRGY"? Riesen-Zoff um eine Schuhsohle!
Die beiden fränkischen Sportartikelhersteller Puma und Adidas kämpfen um die Rechte an einer brandneuen Laufschuhtechnik.
Herzogenaurach – Sie sind extrem elastisch und belastbar und werden von Branchenexperten als das neue Non-Plus-Ultra im Laufsport vorhergesagt: die Schuhsohlen der Modelle „NRGY“ von Puma und „Boost“ von Adidas. Zwischen den beiden Sportartikelherstellern tobt allerdings seit Jahren ein erbitterter Streit, wer die neue Laufschuhtechnik verkaufen darf. Denn keiner will sich dieses Milliarden-Geschäft entgehen lassen. Adidas wollte Puma per einstweiliger Verfügung ausbremsen. Doch momentan sieht es danach aus, als ob Adidas diesen Kampf verlieren wird.
Lesen Sie hier: Wie zwei Brüder Adidas und Puma gründeten
Das Oberlandesgericht Düsseldorf hat Puma das Recht zugesprochen, die Laufschuhe mit der modernen Sohlentechnik weiter verkaufen zu dürfen. „Wir haben jetzt freie Bahn für die Vermarktung weiterer NRGY-Modelle“, sagte Puma-Markenschutz-Chef Neil Narriman.
Adidas prüft Einspruch gegen das Urteil
Adidas hingegen will die Entscheidung des Oberlandesgerichts nicht hinnehmen: „Nächste Schritte halten wir uns offen und werden diese nun prüfen“, teilte eine Adidas-Sprecherin mit. Dem Rechtsstreit geht eine längere Geschichte voraus. Es geht um das stark federnde Material „eTPU“. Es stammt ursprünglich vom Chemiekonzern BASF.
Das Unternehmen hatte zunächst mit beiden Sportausrüstern an der Dämpfungstechnik für Schuhe zusammengearbeitet. Nach einer mehrjährigen Kooperation mit Puma, entschied sich BASF aber für einen Exklusiv-Vertrag mit Adidas – das Ergebnis dieser Zusammenarbeit sind die „Boost“-Modelle von Adidas.
Daraufhin suchte sich Puma einen neuen Industriepartner und brachte seinerseits die „NRGY“-Modelle auf den Markt. Dagegen hat Adidas geklagt.
- Themen:
- Adidas AG