Bitte lächeln!

Der neue Parteichef Florian Pronold und seine Wandlung vom Revoluzzer zum jungen Brandt: AZ-Landtags- korrespondentin Angela Böhm über den Kampf der Bayern-SPD.
von  Abendzeitung

Der neue Parteichef Florian Pronold und seine Wandlung vom Revoluzzer zum jungen Brandt: AZ-Landtags- korrespondentin Angela Böhm über den Kampf der Bayern-SPD.

Habt Erbarmen mit den Armen: Nein, Mitleid hat die bayerische SPD nicht verdient. Die Gesellschaft hat sich verändert. Die Genossen nicht. Die klassische Arbeiterschicht gibt es nicht mehr. Die Sozis aber sehen sich immer noch als Klassenpartei. Sie sprechen den Großteil der Gesellschaft nicht mehr an. In Bayern sind ihr die Wähler abhanden gekommen. Volkspartei ade!

So entwickelte sich der Freistaat zum Biotop linker Genossen, die lieber quertrieben. Besonders, wenn die eigene Partei mit an der Regierung war. Was bei der CSU immer bestens funktioniert, der Spagat zwischen München und Berlin, führte bei der Bayern-SPD zur Splitterpartei. Auch Florian Pronold gehörte einst zu den Revoluzzern. Als neuer Hoffnungsträger versucht er jetzt einer wundervolle Verwandlung – zum jungen Willy Brandt.

Vom Spruchbeutel zum seriösen staatstragenden Motivator, der seinen Genossen das Lächeln verordnet. Das klingt ein bisserl wie aus Omas-Zeiten und aus dem kleinen Lexikon der Psychologie: Lächle – und du hast schon gewonnen. Auch den Wähler. Lachen ist übrigens ganz leicht. Hier ein kleiner Tipp für Bayerns miesepetrige Genossen: Augenbrauen hoch! Augen enger! Nasenlöcher weit! Der Jochbeinmuskel zieht die Mundwinkel nach oben! Der Atem schießt mit 100 Stundenkilometer durch die Lunge und lässt die Stimmbänder wackeln.

Wissenschaftler haben herausgefunden: Wer viel lacht, lebt sogar länger. Und gerade um’s Überleben geht es inzwischen bei der Bayern-SPD.

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