Bertelsmann stellt Musik ab

Mit CDs ist seit Längerem nur schwer Geld zu verdienen. Daraus zieht nun auch der Medienkonzern seine Konsequenzen und beendet die Kooperation mit dem japanischen Musikunternehmen. Der ehemalige Partner freut sich.
von  Abendzeitung
Sony BMG und Bertelsmann trennen sich
Sony BMG und Bertelsmann trennen sich © dpa

Mit CDs ist seit Längerem nur schwer Geld zu verdienen. Daraus zieht nun auch der Medienkonzern seine Konsequenzen und beendet die Kooperation mit dem japanischen Musikunternehmen. Der ehemalige Partner freut sich.

Bertelsmann steigt aus dem Musikgeschäft weitgehend aus. Bertelsmanns 50 Prozent der Anteile an dem 2004 gegründeten Partnerunternehmen Sony BMG, dem weltweit zweitgrößten Musikunternehmen, würden an Sony verkauft, teilten beide Unternehmen am Dienstag mit. Das Unternehmen mit Sitz in New York werde künftig unter dem Firmennamen Sony Music Entertainment Inc. firmieren.

Der neue Vorstandsvorsitzende Bertelsmanns, Hartmut Ostrowski, hatte den Musikbereich bei seinem Amtsantritt im Dezember vergangenen Jahres als wachstumsschwach definiert und ihn zunächst einer Überprüfung unterzogen. Diese mündete nun in den Verkauf der Anteile an Sony BMG. Dagegen passe die Musik ins Portfolio des japanischen Unterhaltungsriesen. «Wir können den Verbrauchern so ein umfassendes Unterhaltungsangebot unterbreiten», sagte Sony-Chef Howard Stringer am Dienstag.

Massiver Verlust an Marktanteilen

Die Musikbranche unterliegt seit langer Zeit einem Strukturwandel. Der Verkauf von CDs und DVDs verliert stetig massiv an Marktanteilen. Die Einbußen werden durch den zunehmenden Verkauf von Musik über das Internet sowie durch alternative Geschäftsmodelle nur zum Teil aufgefangen. Das vom früheren Bertelsmann-Manager Rolf Schmidt-Holtz geführte Joint Venture Sony BMG hatte nach Sony-Angaben im ersten Halbjahr 2008 erneut Umsatzrückgänge hinnehmen müssen. (dpa)

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