Bedrohliche Warnung

"Recht hat er, der Bundespräsident mit seiner erfrischend deutlichen Brandrede." Die Redakteurin Anja Timmermann über die Rede Köhlers gegen die Finanzbranche.
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Bundespräsident  Köhler.
dpa 2 Bundespräsident Köhler.
Anja Timmermann, AZ-Redakteurin
Ronald Zimmermann 2 Anja Timmermann, AZ-Redakteurin

"Recht hat er, der Bundespräsident mit seiner erfrischend deutlichen Brandrede." Die Redakteure Anja Timmermann über die Rede Köhlers gegen die Finanzbranche.

Recht hat er, der Bundespräsident mit seiner erfrischend deutlichen Brandrede gegen die Finanzbranche („Monster“) und gegen ebenso grotesk überbezahlte wie peinlich überforderte Manager. Mag sein, dass diese Art von Reden grad Hochkonjunktur hat. Aber es ist was anderes, ob sie von SPD-Chefs im Umfragetief oder CDU-Ministerpräsidenten mit Profilneurose gehalten werden – oder eben von Köhler, der erstens eben nicht zu den Billig-Populisten gehört (siehe Hartz IV) und zweitens durchaus vom Fach ist als früherer IWF-Chef.

Aus seinem Munde klingen dieWarnungen („Weltwirtschaft beinahe zusammengebrochen“) und Mahnungen erschreckend und bedrohlich. Bestimmt werden sich jetzt einige wieder mokieren, dass sich das Staatsoberhaupt so direkt und aktuell äußert – aber bitte, natürlich darf und soll er das. Lieber so einer als ein reiner Grüß-Gott-August. Bleibt die Frage, was man tun kann. Es ist schwer genug, die internationale Finanzbranche gesetzlich an die kurze Leine zu legen – angefangen bei den unterschiedlichen nationalen Interessen, aufgehört bei den Vorstellungen, wie kurz die Leine sein soll.

Ein Anfang wären wenigstens die Manager-Vergütungen. Dass Gehälter in privaten Firmen kaum nach oben begrenzt werden können, ist klar – aber wenigstens sollte nicht noch der Steuerzahler den goldenen Handschlag für gescheiterte Chefs mitbezahlen müssen. Zwei Dinge werden sich aber leider gesetzlich nie verbieten lassen: Raffgier und Größenwahn.

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