BayernLB-Tochter HGAA: Geschäfte mit Kriegsverbrechern?

In der Affäre um die Bayerische Landesbank stoßen die Ermittler offenbar auf immer neue Abgründe. Die von der BayernLB vor drei Jahren übernommene Hypo Group Alpe Adria (HGAA) soll Geschäfte mit Schwerverbrechern gemacht haben.
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Die Zentrale der Hypobank Alpe-Adria AG in Klagenfurt
dpa Die Zentrale der Hypobank Alpe-Adria AG in Klagenfurt

MÜNCHEN, KLAGENFURT - In der Affäre um die Bayerische Landesbank stoßen die Ermittler offenbar auf immer neue Abgründe. Die von der BayernLB vor drei Jahren übernommene Hypo Group Alpe Adria (HGAA) soll Geschäfte mit Schwerverbrechern gemacht haben.

Dies berichtet die "Süddeutsche Zeitung" in ihrer Mittwochausgabe. Bei Tochtergesellschaften der Hypo Alpe Adria außerhalb Österreichs seien 24 Kriegsverbrecher und zwei Terroristen als Kunden entdeckt worden. Dies hade der Konzernbeauftragte der Landesbank für Wirtschaftskriminalität ausgesagt, als ihn die Münchner Staatsanwaltschaft kürzlich als Zeugen vernahm.

Das sei das Ergebnis eines Ende 2007 vorgenommenen Abgleichs der Kundendaten mit Listen der Europäischen Union und der Vereinten Nationen gewesen. In diesen Listen seien mutmaßliche Kriminelle aufgeführt gewesen, mit denen keine Geschäfte gemacht werden sollten. Details nannte der Landesbank-Beauftragte für Wirtschaftskriminalität bei seiner Vernehmung durch die Münchner Staatsanwaltschaft laut „SZ“ nicht.

HGAA-Anwalt Guido Held bestätigte auf „SZ“-Anfrage, dass die Bank Ende 2007 außerhalb Österreichs auf zahlreiche „auffällige Kunden“ gestoßen sei. Das sei das Ergebnis des Datenabgleichs mit den Embargo- und Sanktionslisten von EU und UN gewesen. „Wir können nicht bestätigen, dass es sich um Kriegsverbrecher oder Terroristen handelte.“ Die Hypo Alpe Adria habe die verdächtigen Kunden sofort den Behörden in den jeweiligen Länden gemeldet und in Absprache mit den Behörden diese Geschäftsbeziehungen beendet. Neue Fälle habe es nicht mehr gegeben. „Derzeit gibt es keine Geschäftsbeziehungen zu derartigen Personen“, sagt Held.

Die HGAA, die nunmehr im Besitz der Republik Österreich ist, hat dem Bericht zufolge inzwischen mehr als 30 Strafanzeigen gegen frühere leitende Manager gestellt. Die BayernLB machte mit der HGAA 3,7 Milliarden Euro Verlust. (ddp)

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