BayernLB sieht sich gut gerüstet für 2009

Die BayernLB kämpft nach einem Rekordverlust im vergangenen Jahr um die Rückkehr in die Gewinnzone. Doch Bankchef Kemmer weiß, wie schwer das wird - und traut sich keine konkrete Prognose zu.
von  Abendzeitung
Zentrale der BayernLB in München
Zentrale der BayernLB in München © dpa

Die BayernLB kämpft nach einem Rekordverlust im vergangenen Jahr um die Rückkehr in die Gewinnzone. Doch Bankchef Kemmer weiß, wie schwer das wird - und traut sich keine konkrete Prognose zu.

Auch nach einem Rekordverlust im vergangenen Jahr sieht der Chef der BayernLB, Michael Kemmer, derzeit keinen weiteren Kapitalbedarf für die krisengebeutelte Bank. «Nach gegenwärtigem Stand sind wir sauber kapitalisiert», sagte Kemmer am Mittwoch in München.

Die Kernkapitalquote liege nach der milliardenschweren Kapitalspritze des Freistaates momentan bei 9,2 Prozent. «Da haben wir schon was eingebaut für stürmische Zeiten», sagte Kemmer. Er erwarte deshalb nicht, dass weitere Steuergelder zugeschossen werden müssten. Im Zuge der Finanzkrise musste die BayernLB allein vom Freistaat mit zehn Milliarden Euro gestützt werden.

Prognose zu riskant

Im vergangenen Jahr hatte die bayerische Landesbank einen Verlust von 5,1 Milliarden Euro erzielt. Das enorme Minus führte die Bank auf Belastungen durch die Finanzmarktkrise in Höhe von 5,4 Milliarden Euro zurück. «Es ist zu bedauern, dass vor allem die bayerischen Steuerzahler in Anspruch genommen werden mussten, um die existenzbedrohende Lage bei der BayernLB zu beseitigen», sagte Kemmer.

Angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen werde es eine sehr große Herausforderung sein, im Geschäftsjahr 2009 wieder die Gewinnschwelle zu erreichen, sagte der Bankchef. Die Unwägbarkeiten an den internationalen Finanzmärkten seien zu groß, um eine konkrete Prognose abgeben zu können. Zudem wirkten sich Rückstellungen für die Umstrukturierung aus. Die BayernLB sei aber zufriedenstellend ins neue Geschäftsjahr gestartet. Die ersten Monate seien sehr ermutigend verlaufen, sagte Kemmer.

Mittelstand stärker in den Fokus

Mit Hochdruck will die Bank nun an ihrer Schrumpfkur arbeiten, der rund 5600 der zuletzt 20.285 Arbeitsplätze im Konzern zum Opfer fallen sollen. Neben einer intensiveren Zusammenarbeit mit den Sparkassen sollen auch die Beteiligungen an der österreichischen Tochter Hypo Group Alpe Adria und der ungarischen MKB-Bank umstrukturiert werden. Mittelfristig sollen sie kapitalmarktfähig werden. Konkrete Pläne für einen Börsengang gebe es derzeit aber nicht, betonte ein Sprecher. Zuletzt hatte es Spekulationen um einen Verkauf der Beteiligungen gegeben, wegen der weiter tobenden Finanzkrise gelten sie aber derzeit als praktisch unverkäuflich. Ihr milliardenschweres Portfolio an vom Ausfall bedrohten Wertpapieren bündelt die BayernLB zudem in einer internen Restrukturierungseinheit, um es abzuarbeiten. Die Bank will ihre Nicht-Kernaktivitäten abbauen und sich stärker auf das Mittelstandsgeschäft konzentrieren

Boni? - "Da gibt's nix"

Für 2008 hat es bei der Landesbakn nach eigenen Angaben keine Bonuszahlungen gegeben. Vorstandschef Kemmer sagte dazu: „Da gibt's nix, weil die Performance nicht gut war.“ Das gelte sowohl für die Vorstandsmitglieder als auch für das übrige Management. Kemmer betonte zugleich, dass der Anteil von Bonuszahlungen bei der Landesbank ohnehin „verschwindend gering“ sei. (dpa/AP/nz)

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.